UTHA: unterschätzte Schönheiten, freundliche Menschen.

24.-30. September 2022

Den Weg nach Süden Richtung Salt Lake City teilen wir in zwei Etappen auf. Nach Jackson ein kurzer Zwischenstopp am Palisades Reservoir in Idaho gerade an der Grenze zu Wyoming.

Ein neuer Plan B für das Kochen, falls uns das Gas ausgeht: ein kräftiger, kleiner Benzinkocher. Außerdem ist es am Morgen noch ganz schön frisch, die Alpacca-Mütze tut sehr gute Dienste.

Kurz vor dem zweiten Zwischenstopp am Bears Lake, der Fossil Buttle, ein Gebiet, in dem es (wie der Name sagt) viele Fossilien gibt.

Eine Herde Pronghorn Antepop.

 

Der Bock passt auf seine Herde auf.

 

Aber Achtung, sonst endest du vielleicht so, denn gleich außerhalb des Parks darf gejagt werden. Vielleicht war es aber auch ein „….“ Die gibt es hier auch.

Joshua darf auf den Kiesstraßen zu seiner großen Freude wieder Fahren.

25.-27. September 2022 Bear Lake, Utha

Zum Bear Lake geht es durch eine herrliche Schlucht, Logan Canyon.

So mühsam müssen wir nicht durch den Canyon. ?

Die Plätze am Ostufer des Bear Lake sind nicht so touristisch. Etwas Fahrerei, aber dann ist ein schönen Platz gefunden.

South Eden Camping, für $20,-/Tag haben wir hier Wasser, Elektrizität (110V) und saubere Toilette. Dafür sorgt das nette Host-Paar, das hier den ganzen Sommer in ihrem Camper verbringt.

Joshua macht wieder fleißig seine Schulaufgaben. Auch hier treffen wir nette Leute, haben gute Gespräche mit anderen Gästen, dürfen einen Honda Monkey Probefahren und bekommen selbst gefangenen Lachs aus Alaska geschenkt. Im Gegenzug verschenken wir die italienische Espressokanne, die wir nie benutzen.

27. September 2021

In Ogdan, nördlich von Saltlake City habe ich ein „Boondocker Welcome“ reserviert. Vorher geht es aber noch zur „Campingworld“ in Farmington, um eine Solarmatte zu kaufen. Unsere Anlage bringt im besten Fall 60W bei dem relativ niedrigen Sonnenstand. Das reicht nicht aus, um unseren Verbrauch zu decken und wir wollen nicht immer den Generator laufen lassen.

Robert ist überaus hilfsbereit. Er verkauft uns die 120W Matte.

Danach auf Empfehlung von Robert zum Cabelas Outdoor. Hier gibt es alles was das Herz von Outdoor-Fans begeht. Das an der Solarmatte gesparte Geld werden wir hier schnell los. ?

In Ogdan stehen wir bei Christina und Todd in der Einfahrt in einer herrlichen Wohngegend.

Das Paar ist so freundlich. Sie stellen ihren eigenen Camper auf die Straße, wenn Gäste kommen.

Es wird schnell spät bei einem langen Gespräch am Abend „über Gott und die Welt“. Wir kommen auch auf das Thema Alkohol, was in dem Mormonenstaat sehr reglementiert ist. Mir ist der Whiskey ausgegangen, also schenk mir Todd eine Flasche hervorragenden lokalen Whisky. Wir erfahren in diesem Land so viel Großzügigkeit, das ist kaum zu glauben. Davon können wir wirklich lernen!

Todd hat italienische Vorfahren, deshalb steht auch „VELOSITA“ statt „SPRINTER“ auf seinem Frightliner. Todd arbeitet als Ranger in den State Parks.

Christina kommt aus Puerto Rico, hat deutsche Vorfahren, ist viel in Europa gereist und spricht auch etwas Deutsch. Christina ist Lehrerin und hat noch einen zweiten Job, in dem sie im Baumann geht.

28. September 2022

Das erste Ziel unseres Kulturprogramms in Ogdan ist die Union Station. Das Utha State Railroad-, Utha Cowboy-, Browning Firearms- und Browning-Kimball Classic Car-Museum sind hier untergebracht. Im Norden des Saltlakes haben sich die Union Pacific- und die Central-Pacific- Line „getroffen“, um die Verbindung der transkontinentalen Eisenbahnlinie zwischen Pazifik und Atlantik 1869 fertig zu stellen. Zum Gedanken an diesen historischen Moment wurde der letzte Nagel vergoldet eingeschlagen.

Ein einziger Raum ist dem Utha Couboy Museum gewidmet.

Der Sattel, das wichtigste Arbeitsgerät des Cowboys, wohl neben dem Lasso. ?

… ja klar, die Hosen sind auch wichtig.

 

… ach ja, barfuß sind die Cowboys sicher nicht geritten.

… und einen Sonnenstich wollten sie auch nicht bekommen.

Und was dann noch fehlt finden wir massenhaft im Browning Firearms Museum ein Stockwerk höher.

Das gehört eben zur amerikanischen Kultur, wie bei uns das Fahren auf unbegrenzten Autobahnen. Beides rational sehr fragwürdig.

Interessanter für uns deshalb das Browning-Kimball Classic Car-Museum. Nicht ganz die amerikanischen Autos, die Joshua aus den 70er Jahren interessieren. Diese kommen später als Überraschung des Tages.

Der Oldsmobile von 1901 erinnert doch sehr an den ersten Benz, ca. zehn Jahre früher.

 

Der Fahrer passt doch gut zum Auto. ?

Knox von 1911, interessant die Gasscheinwerfer, Gastank am linken Trittbrett.

Lincoln von 1931, interessant hier: aufklappbare Rücksitze mit separaten Windschutzscheibe.

Auf meinen Wunsch hin, geht es noch ins Hill Aerospace Museum auf der Hill Airforce Base, Utha. Die echten Düsenjäger hören wir täglich über unseren Köpfen.

Ein schöner Nachbau der Gebrüder Wright von 1911.

Das wäre etwas für Michi, Andy oder Volker, eine Curtiss P-40N, „Warhawk“ von 1942.

Etwas für Andy Dörr: die leichte Piper L-4J 2Grashopper“, eine modifizierte Piper J-3 „Cub“ wurde als Aufklärer genutzt.

Interessant fand ich, dass die Air Force ihre Maschinen mit Bildern der Native American Chiefs schmückt, die die US Army viele Jahre als Feinde brutal bekämpft hat. Der Museumsleiter, ein aktiver Air Force Offizier klärt mich auf: Das ist ein Zeichen für den Geschwaderführer, den Chief. Die US Militärs würden die Krieger sehr respektieren, weil sie mutige Kämpfer waren.

Beeindruckend die „Tarnkappen-Bomber“

Auf dem Parkplatz treffen wir Jim Mercer (Captain, i.R.), der im Aerospace Museum als Volunteer arbeitet mit seinem Dodge Challenger. Joshua ist sofort „Feuer und Flamme“. Jim ist gerade auf dem Weg zu einem Oldtimer Treffen und lädt uns ein zu kommen. Klar gehen wir dort hin, es wird das Highlight des Tages.

Das sind die Autos nach Joshuas Geschmack, und ich finde mehr und mehr gefallen an den schönen Cupés. Alle Autos auf der Straße, wo sie hingehören, nicht nur im Museum. Alle haben eine Geschichte, meist lange im Familienbesitz. Keiner will sein gutes Stück verkaufen.

Chevrolet Caprice.

Mein Favorit: Chevy Impalas 1965. Blau mit beigem Interieur, dazu noch fast mein Geburtsjahr.

Joshua im Fachgespräch.

Der PORSCHE 911 würde Regina gefallen, in Deutschland unbezahlbar.

Ein Triumph, Spitfire, der Moter eher Spielzeug gegen die großhubigen Amerikaner.

… ohne Worte … 🙂

Ein wunderschöner 1965er.

Die Liebe geht bis unter die Motorhaube. ?

Mercury Marauder, 1964.

 

Joshua ist begeistert von der Technik, die in den 60er und Anfang der 70er Jahre weit vor den Deutschen Autos lag.

Der Klassiker: Ford Mustang, 1964, schau mal genau unter die Motorhaube. ?

Diese Kassetten- Tonbänder gab es in Deutschland nicht, hier waren sie sehr verbreitet und ein Klassiker mit funktionierendem Tonbandgerät ist der Hit.

28.-30. September 2022, Antilope Island.

Genug „Kulturprogramm, jetzt brauchen wir wieder unsere Ruhe. Die finden wir im:

Hier bleiben wir die nächsten zwei Tage.

Und gleich ein herrlicher Sonnenuntergang auf dem neu angelegten State Pk. Campground.

Einzig die Mücken am Abend und am Morgen sind eine Plage, da hilft nur Mückenspray und Netzt um den Kopf.

Heue wird der Solarregler für die 120W Solarmatte installiert. Aber schön sauber, kein Pfusch wie bei den amerikanischen Wohnmobilen (stimmts Rob?)

Die gesamte Anlage liefert trotz tiefem Sonnenstand Ende September mit unseren Solarpanals ca. 120W. Das ist genug, um unseren Verbrauch auszugleichen.

Joshua macht fleißig Home Schooling.

Am Abend wieder ein sensationeller Sonnenuntergang.

Ein leichter Regen macht das Schauspiel noch interessanter.

Wir können den Finger nicht vom Auslöser lassen, trotz lästiger Mücken.

So schön kann ein Tag zu Ende gehen.

Auch der Sonnenaufgang am nächsten Tag ist „nicht von schlechten Eltern“

Auch hier macht der leichte Regen am Ostufer ein perfektes Schauspiel.

Die Antilope Island ist bekannt für die vielen frei lebenden Bisons. Sie müssen regelmäßig dezimiert werden. Aber dass sie bis auf den Camping kommen war doch eine kleine Sensation für uns.

Die bekannten Vögel sind wieder da. Leider kenne ich ihren Namen nicht. Wer es weiß, bitte melden.

30. September 2022

Harverst Host als Zwischenstopp auf dem Weg zur Arches Nt. Pk.

Joshuas Abendbeschäftigung, es sei ihm gegönnt.

Hier liegt genug Holz herum für ein schönes Lagerfeuer.

Der Morgen kündigt sich mit schönem Wetter an.

Die USA ist sichtlich nicht abhängig vom Russischen Öl. Trotzdem sind die Benzin und Dieselpreise enorm gestiegen, für uns aber noch günstig, ca. €1,30/l.

Hardy ist nicht nur sehr gastfreundlich sondern hat sichtlich Humor. (Man beachte dem Pfeil in den Stiefeln.)