Going West – South Dakota

03.-06. September 2022

Von Chicago Richtung Westen. Über gefühlt unendlich weite Strecken Gasland-Rinderweiden, Farmen. Die Interstate 90 führt fast schnurgerade Richtung Westen durch Wisconsin und wir fahren mit Tempomat stetig 70mi/h (120km/h). Wir können nur erahnen wie die ersten Siedler hier Monate mit schwer beladenen Wagen ihre Trecks in Richtung Westen gezogen sind. Es ist heiß, 32-34 Grad, wir haben wenigsten beim Fahren eine Klimaanlage, wie muss das für die Männer, Frauen und Kinder für eine Strapaze gewesen sein!

Am Ende unserer Tagesetappe der Mississippi River. Uns war gar nicht bewusst, dass dieser mächtige Fluss schon so weit im Norden fließt, und dann auch noch so breit. Die Frickson Family Farm, Minnesota, kurz hinter dem Mississippi, wird unser Nachtlager sein. Erst bei Dunkelheit kommen wir an, später als geplant, die weiten Strecken haben wir unterschätzt.

Mein Morgenspaziergang auf der Farm mit Carlos

Frühstück mit den frechen Farmkätzchen.

Und es sind eben doch Raubtiere ?

Bevor es weiter get ein Ausflug zum Mississippi, La Crosse (Ein treffender Name)

Der Mississippi in La Crosse.

Die typischen Raddampfer auch hier, nicht nur in New Orleans, Louisiana.

La Crosse am Mississippi unterhält eine Städtepartnerschaft mit Dudna, an der Wolga. Schön, dass heute eher die Gemeinsamkeiten, statt den Unterschieden gesehen und gepflegt werden. So kann Frieden zwischen den Menschen verschiedener Völker wachsen.

Kinder dieser Welt vereinigt euch! ?

Tanken an einer Wild West Tankstelle

Die ersten Büffel.

Wieder spät am Abend unser Nachtlager auf Tuckers  Farm Diamond A Cattle, Pukwana South Dakota.

Der Host Tucker kommt spät am Abend mit seinen Pferden von einen Rodeo zurück.

Der helle Labrador, der Hund von Tuckers Tochter ist sehr anhänglich und bleibt fast über Nacht. Wir legen ihm eine Decke zum Schafen raus, am Morgen ist er dann doch nach Hause gegangen. Carlos freut sich über den Spielkameraden.

Tucker, der Cowboy-Farmer mit beeindruckenden Trittbrettern am Truck. Er ist 73, sein „Jungbrunnen: guter Whisky und Kautabak. ?

Sonnenaufgang auf der Diamond A Cattle Farm, Es wird wieder ein heißer Tag.

Das alte Schulhaus, ein kleines „Museum“.

Das Essen brachten die Kinder von zu Hause mit, es musste im Sommer draußen, im Winter wegen der Kälte drinnen abgestellt werden.

Regina macht sich doch gut als Lehrerin, oder? Der Vorhang in der rechten Ecke war kein „Strafraum“, als Schulhaus diente auch als Wahllokal,

Globus, das lernten die Kinder über Europa.

Ganz interessant wie altersübergreifend gelernt wurde.

Wie auch in unseren Schulbüchern dieser Zeit sind alle Nachbarn Weiße ☹

Nicht viel weiter westlich am Missouri River haben wir unsere zweite Lehrstunde (nach Nathan in Woodstock) über die Native Americans.

Vom Rastplatz der Blick auf den Missouri River, links die alte Eisenbahnbrücke, rechts die neue Autobahnbrücke, über die wir später weiter Richtung Westen fahren werden.

DIGNITY of Earth and Sky, ein Denkmal von 2014 für das 125 jährige Bestehen von South Dakota.

DIGNITY of Earth and Sky, ein Denkmal von 2014 für das 125 jährige Bestehen von South Dakota.

Zum Mittag gibt es heute lecker Tacos, ein Vorgeschmack auf unser Reiseziel Mexiko im November.

Das Akta Lakota Museum gibt uns eine sehr gute Lehrstunde über die Kultur, die Lebensgrundsätze, die Erziehung der Kinder, den Umgang mit der Natur wie z.B. die Nutzung der Büffel in vielfältigster Weise der Lakota. Aber auch die Freundschaft, Unterstützung und später die Verteidigung des Landes als Lebensgrundlage des nomadenhaften Lebens der Lakota gegen die besitzeinnehmenden Siedler.

Alles vom Büffel wurde verwertet, das Tier wurde mit einer würdigen, fast spirituellen Haltung getötet, aber nur so viele, wie wirklich gebraucht wurden. Von den Siedlern wurden die Büffel später ausgerottet, um den Lakota ihre Lebensgrundlage zu entziehen.

Der große Betrug an der indigenen Bevölkerung:
hellblau: Vertrag 1851
rot/blau: Vertreibung 1877, als Gold in den Black Hills gefunden wurde
blau: 1889, das große Reservat wird in kleinere Teile geteilt. Die Lakota können ihre
nomadenhafte Lebensweise nicht mehr fortführen

Die große Schlacht am Little Big Horn 1876 und die Vertreibung der Lakota und Sitting Bull 1877 nach Kanada.

Voller Begeisterung erzählt uns dieser Mann von den Native Americans. Die demokratischen Strukturen, auf denen die amerikanische Verfassung gründet oder die Erziehung von Jungen und Mädchen. Es gibt hier auch eine Schule, an der die Kinder wieder ihre Sprache im Unterricht erlernen.

Weiter Richtung Westen durch die Weiten von South Dakota. Unser Ziel, die Farm „Lazy B Suffolks!“ von Brad in Balvidare. Er züchtet hier vor allem Pferde, aber auch eine kleine Hundezucht, Schafe und natürlich Hühner.

Ein rauer Wind geht und tausende Fliegen, wir sind eben auf dem Land, das stört uns nur wenig.

Einen herrliche Sonnenuntergang auch hier.

 

Montag, 5. September 2022

Wir werden von einem herrlichen Sonnenaufgang begrüßt.

Auf der Farm regt sich das Leben.

Brad versorgt die Tiere.

Die Heuschrecken kümmern sich um sich selbst.


Dann bekommen wir zu unserer Überraschung und großen Freude noch ein Abschiedsgeschenk. Wir sollen es bloß nicht rumerzählen, sonst kommen die Boondocker scharenweise. 

Ein paar Meilen auf der I90 zurück gibt es das Pioneer Automuseum. Mal sehen, ob es hier die Lieblingsautos aus den 70ern für Joshua gibt.

Freundlicher Empfang am Kassenschalter.

Auch Carlos darf mit rein und muss nicht im warmen Auto warten (das hätten wir eh nicht gemacht). Etwas unfair für die deutschen Autofans, dass am Beginn der Ausstellung gleich eine Isetta vor den riesigen Ami-Kisten steht, aber die 50er/ 60er waren ja so, da waren die Amerikaner mit ihren Autos wirklich technisch vorne

Und da sind sie, die Autos der 70er.

Joshua ist begeistert, er darf sogar „probesitzen“.

Das Aggregat macht schon was her: groß, stark, laut, (Umweltgift).

Eher mein Geschmack: ein 56er FORD Continental Mark II. Für die $10.650 hätte man sich damals zwei Cadillacs oder einen Rolls Royce kaufen können.

Eine Kuriosität: Eines der ersten Wohnmobile von 1921.

Sieht nach Selbstausbau aus, VAN-Life schon damals.

Und dann geht es über die 240 in die Badlands. Ein spektakuläre Naturerlebnis. Die Lakota nannten die „white hills“ , gute Jagdgründe für Büffel. Erst die französischen Siedler nannten sie in den 1700er „le mauvaises terres – bad lands“

Die Bilder lassen nur erahnen was das für eine außergewöhnlich karge, raue, bizarre und trockene Weite die Bad Lands sind.

Heute fahren wir auf gut ausgebauten Straßen um diese wilde Schönheit zu bestaunen. Die Siedler hatten ihre Strapazen und selbst in den 20ern sind die ersten Autos nur mit großen Mühen und Gefahren hier durchgekommen.

Überall passt sich die Natur an, im Schatten kann man sich erst mal etwas abkühlen.

Von der Hauptstraße in einen Schotterweg, jetzt darf Joshua wieder ans Steuer.

Und dann sehen wir sie: Präriehunde. Hunderte, ja tausende gibt es hier.

Büffel, hier auf einer privaten Weide.

So könnte man sich wohl die Prärie vorstellen, auf denen die Siox Büffel gejagt haben, um für ihr Überleben zu sorgen.

Gleich über der Herde hält ein Weißkopfadler Ausschau.

Heute übernachten wir bei einer Brauerei: „Naugti Wines South Dakota & Sick-N-Twisted Brewery“, Hill City, SD. Ein interessanter Name für einen „Biergarten“)

Ein Schöner Stellplatz am Bach.

Wir treffen hier Doug mit seinem weißen deutschen Schäferhund.

Doug ist mit seinem Pickup unterwegs und arbeitet als IT-Fachmann auch mobil.

 

Chicago – Idiana Dunes

30. August – 2. September 2022

Chicago – Idiana Dunes 

Von den Niagara Falls geht es weiter Richtung, Indiana Dunes, Chicago Ohio. Das sind 500 Meilen. Wir machen einen Zwischenstopp in Helena bei Tom auf seiner Farm „Our Ohio Green Acres“. Eine gute Entscheidung, denn es zieht ein starkes Gewitter auf. Dazu  gibt es sogar eine Warnmeldung im Radio, der alle Sender unterbricht. Bis zu 70 Meilen, 120 km/h kann der Sturm  in Böen werden.

Toms Flagge ist besonders.

Tom war zwei Jahre beim Militär, wollte Hubschrauberpilot werden, aber nicht tauglich gewesen. Da hatte er sich schon verpflichtet. Zum Glück musste er nicht nach Vietnam in den Krieg, dafür nach Deutschland. Tom ist IT-Experte war 12 Jahre mit einem ausgebauten Reisebus „work & travel“ unterwegs, hat sich dann diese Farm gekauft, dem Bus in die Scheune gestellt und die Wohnung ausgebaut. Ein Jahr hat ihm seine Frau gegeben, dann wolle sie die Handwerker bestellen. Er hat es geschafft ?.

Die Flagge soll sagen: „Lass mich in Ruhe, dann lasse ich dich in Ruhe“. Ein Ausdruck für Tom´s Freiheitsdrang.

Weite Sojafelder kennzeichnen die Gegend, Ende September wird geerntet.

Gepflegte Farmen, viel Platz – so kann Ruhe und Freiheit aussehen.

Am Morgen darf Joshua wieder unseren JR fahren. Hier ist kaum ein Auto unterwegs, nur der Nachbar fährt mit dem Fahrrad vorbei und weit und breit kein Gesetzeshüter.

Beim Indiana Dunes State Parks wollen wir auf den Camping, leider ist der voll. Ich hatte die App falsch interpretiert, man muss zwingen reservieren, „first com, first serve“ ist nur in der Nebensaison und das kommende Wochenende ist auch noch Labour Day.

Wie buchen über Boondockers Welcome 20 Meilen südlich in Crown Point in einer ruhigen Wohngegend bei Brian und Kim „Tall Oaks“. Brian schreibt mir er müsse seinen Wohnwagen noch wegfahren, den er vor dem Sturm in Sicherheit gebracht hat. Wir können mit unserem VAN aber leicht vorbei und uns im Schatten unter die Eichen an eine herrlichen Feuerstelle stellen.

Ein herrlicher Platz bei Brian und Kim „Tall Oaks“ in Crown Point.

Und wie in jedem Haushalt gibt es auch auf Reisen immer etwas zu reparieren.

Die Jalousien schnallen immer mit einem lauten Krachen zurück, da muss der Handwerker mal wieder ran.

Gemeinsam bauen wir eine sehr gute Lösung für das Problem.

Und auch des Wasser läuft nicht mehr. Also Schläuche durchgeblasen, Pumpe geprüft. Geht immer noch nicht. Dann Filter herausnehmen. Jetzt geht es. Eine WhatsApp an Michi, seine Antwort klärt mich auf, dass ich die Filter öfter reinigen muss, sie verschleimen, dann ist der Durchfluss behindert. Hätte ich mir denken können, aber so habe ich eine Erfahrung mehr.

Für den nächsten Tag haben wir im Indiana Dunes State Park eine Campingplatz reserviert. Aber erstmal müssen wir noch Einkaufen. Aber immer schön im Schatten parken 😉 .

In Indiana ist auch „Feinkost-Albrecht“ vertreten. Die Qualität ist gut und die Preise günstiger als Wallmart.

Zum Glück gibt es ein schattiges Plätzchen. Alle Plätze haben Strom (110V natürlich, das reicht für den Wasserkocher) und eine Feuerstelle.

AIRSTREAM 3,5t Vollausstattung. Das wäre mein Gespann, wenn ich in den USA leben würde. Später treffen wir Jack und Claudia wieder in „Diamond A Cattle“, Pukawa, South Dakota.

Man kann es auch übertreiben mit dem Patriotismus 😉

Sonnenuntergang, Indiana Dunes State Park., Blick vom Mount Tom.

Blick auf Chicago.

01. September 2022 

Ich stehe früh auf, wie immer, die Familie schläft noch. Ein Morgenspaziergang zu den Indiana Dunes: 

Der gleiche Aussichtspunkt wie am Abend zuvor Richtung Westen, Chicago.

Dieser Mann prüft die Wasserqualität jeden Morgen.

Das Wasser ist heute gut zum Baden, wie in den letzten 7 Jahren, seit er die Messung durchführt.

Zurück über den „Devils Slide“.

Wir verbringen einen angenehmen Morgen. Um 14:00 Uhr müssen wir den Platz verlassen und fahren wieder zu Brian, dort ist es ausgesprochen schön. Als wir ankommen fährt der Nachbarsjunge, er ist 14 Jahre wie Joshua, mit seinem Motorrad im Garten. Joshua darf auch fahren.

Erst das kleine Bike …

… dann auch die 100cc mit Schaltgetriebe.

Carlos hat seine Freundin wieder, eine Retriever-Hündin, 5 Jahre.

Mit Brian trinken wir an Abend noch ein Bier am Lagerfeuer. Er gibt uns viele gute Reisetipps für den mittleren Westen.

02. September 2022

Am Morgen weiter Richtung Westen. Vorher kaufen wir noch eine Hundemarke mit Carlos´s Namen und eMail-Kontakt, nicht alle können hier oder in Südamerika den Chip auslesen. Auch Futter braucht er wieder.

Auch die Reifen lassen wir noch tauschen, damit sie gleichmäßig hinten und vorn abfahren.

Nahe Rockford, Illinois reißen wir die 100.000 Meilen mit JR.

Kurz vor unserem Tages-Ziel, der „Frickson Family Farms“ nahe La Crosse, Minnesota machen wir eine kurze Pause in Wisconsin. Wir haben Glück und treffen einen Oldtimer-Fan, der Gerade Feierabend macht. Die Männer schauen sich die Autos an und Regina geht mit Carlos Gassi.

Ein Prachtstück mit seinem Besitzer: Ford Convertible mit elektrisch versenkbaren Metall-Dach, damals eine großartige Innovation.

 

Neiagra Falls – so wird es hier ausgesprochen ;-)

25.- 29. August 2022

Als wir sagen wo wir hin wollen, verstehen uns die Leute nicht … „ah the Neigara Falls“, wieder was gelernt.

Aber erstmal geht es nach Bethel Woods, dem eigentlichen Festivalgelände des legendären Woodstock Festival, ca. 100 km westlich von Woodstock entfernt.

Wir treffen einen Mann aus NYC, Long Island. Er schaut sich gerade die historischen Filme auf seinem kleinen Videoplayer an. Wir kommen ins Gespräch, er erzählt mir viel von den Bands, die damals aufgetreten sind und manche Hintergründe dazu. Als er zum weiter entfernten Parkplatz am Museum läuft, nehmen wir ihn mit. Er schenkt uns eine DVD von einer der Bands. (Die müssen wir noch schauen.)

Von NYC machen wir einen Übernachtungs-Stopp bei einem Bier-, und Weinverkosterei: Madrona Tasting Roomwieder ein „Harvest Host“ bei dem wir nach Anmeldung in der App frei stehen können. (N1/N140 südöstlich Whitney Point). Mit den zweiten WoMo Gästen mit Hund, mit dem Carlos ausgelassen spielt, haben einen schönen Abend mit Bier-und Weinverkostung. Das Bier ist schrecklich, die Amis machen alle möglichen Geschmacksstoffe hinzu und ich erzähle vom „Deutschen Reinheitsgebot“. (Aber die Belgier sind mit ihrem Bier ja auch nicht besser ;-)) Der Wein ist gut. Im Nordwesten bei den „fingers“, langestreckte Seen südlich des Eri-Sees, gibt es ein großes Weinanbaugebiet.

Granberry, Gewürztraminer Bier ;-(

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Morgennebel vor einem weiteren sonnigen Tag.

As wir bei unserem ersten „Boondockers Welckome“ auf Grand Island zwischen den Niagara Rivers nach Sonnenuntergang ankommen, ist unser Host Jim, ein alter NAVY Militär, sichtlich verstimmt. Wir haben es versäumt unser ETA (estimated time of arrival) anzugeben. Es klärt sich aber schnell auf als ich erkläre, dass ich diesen Begriff als deutscher Tourist nicht kannte und es mein erster Aufenthalt auf einem Privatgrundstück ist. Er und seine Frau Chris sind sehr freundlich. Jim erzählt mir so viel von den Sehenswürdigkeiten der Gegend, dass wir gleich drei Nächte hier verbringen, obwohl er schon „ausgebucht“ ist. Aber unser kleiner Camper findet leicht Platz.

Ein schöner Platz im hinteren Teil des Gartens, ganz für uns.

Chris und Jim, unsere überaus freundlichen Hosts.

27. August 2022

Ich bin früh wach und gehe vor Sonnenaufgang zum Niagara River. Ein schönes Schauspiel darf ich erleben.

Sonnenaufgang am Niagara River.

Bei diesem Anblick kann ich nur Freude empfinden.

Auf dem spiegelglatten Fluss, der immerhin eine Strömungsgeschwindigkeit von 6kt. hat, sehe ich Leute Wasserski fahren. Einer sogar Surfen auf der Bugwelle eines Boots.

Am Nachmittag ins Automuseum nach Buffalo, hier wurden einige Jahre Nobelkarossen von PIERCE gebaut.

Dieses schöne Auto steht vor dem Museum.

Der Unternehmer hat, wie viele kleine Autobauer mit Fahrrädern und Motorrädern begonnen und wollte dann Luxuskarossen bauen.

Witzige Exemplare: Ein Tricycle

Selbst die Radfahrer waren überaus patriotisch

PIERCE Motorrad, 4 Zylinder, längs verbaut.

Es gibt auch Autos nach Joshuas Geschmack, aber eigentlich würde er gerne einen 1975-77 Cadillac Fleedwood Sedan sehen, den gibt es leider nicht.

Ein 1963 Chevrolet Impala SS 409.

Das sind die Autos, die Elvis gefahren hat. Ein Cadillac mit Edelstahldach.

Ein Kaufvertrag von damals, auch interessant.

Wir sind ja schließlich in BUFFALO ?

  1. August 2022

Heute geht es nun endlich an die berühmten Niagara Fälle

Wir kommen früh, da wird der Parkplatz noch von den Möwen bevölkert.

Wir sind wieder mal die Kleinsten auf dem Bus- und RV- Parkplatz.

Altes Kraftwerksgebäude auf der Kanadischen Seite.

Schon die Zuläufe der Falls vom Niagara River sind sehr schön.

Die Gischt der Niagara Fälle mit Blick auf Kanada.

Und da sind sie… beeindruckend!

Wir haben aber schon Gulfoss und Dettifoss auf Island gesehen, da sind die Niagara Fälle eben doch klein im Vergleich. ?

Im Vordergrund die American Falls, auch sehr cool.

Das obligatorische Erinnerungsfoto ?

Mit eine größeren Reisekasse könnten wir auch über die Fälle fliegen, bestimmt ein tolles Erlebnis.

Ganz nah ran an die American Falls geht es auch – Cave oft he Winds“

Oder mit dem Boot „Mad oft he Mist“ an die Niagara Fälle.

Ein riesiger Gingkobaum, er kann über 60m groß und 1000 Jahre alt werden..

Ob wir den Früchte nach unserer Rückkehr in einem Jahr ansetzen?

Auch hier Straßenkünstler – riesige Seifenblasen begeistern nicht nur Kinder.

Auch für die lieben Vierbeiner gibt es Trinkstellen ?

Eine kleine Schlange beäugt die Besucher – und ich sie ?

Und immer wieder die hübschen Eichhörnchen.

Mit dem Trolly kann man über das Gelände fahren, wir laufen lieber.

Regina mit „Brustpanzer“

Von eine Native American, einer Tuscarora, die nördlich der Niagara Fälle leben, kauft Regina eine Kette aus Büffelhorn. Die Kette ist von der Nichte gemacht und die Perlen vom Neffen in Handarbeit hergestellt. Heute ist es Schmuck, früher wurden die größeren Exemplar als Brustpanzer gegen feindliche Pfeile von den Kriegern getragen.

 

 

 

Ich war noch niemals in New York …

22.-25. August 2022

Das stimmt für Regina und Joshua. Ihm können wir nun seinen großen Traum erfüllen diese grandiose Stadt zu erleben. Dieser Bericht soll kein Reiseführer werden, sondern nur eine Erinnerung an die Highlights, die wir besucht haben. Heute heißt es erstmal Ankommen in unserem Aibnb. Es liegt in Shugger Hill, nördlich von Harlem, upper Manhatten. Wir haben das ausgewählt, da wir mit der Subway in 40 min. non Stopp von Down Town wieder hier sein können, um Mittags eine Pause zu machen und mit Carlos (wie viele andere Hundebesitzer hier) zum Dogwalk zu gehen. Man kann mit etwas Geduld und Glück auch sicher JR in der Straße Parken und es ist für New Yorker Verhältnisse bezahlbar. Ein New Yorker Paar, das wir in Woodstock getroffen haben, riet uns von der Gegend ab, aber das ist völlig unbegründet. Die Gegend ist sehr multikulturell, aber deshalb nicht unsicher.

Über die George Washington Bridge geht es über den Hudson River nach Manhatten.

Angekommen, 153 St, Amsterdam Av.

Wir dachten wir haben das große Parkloos gezogen, direkt vor dem Eingang parkt unser JR. Joshua klärt uns auf: „vor Hydranten ist Parkverbot“. Aber die Nacht wird er hier bleiben.

Einen Esstisch gibt es in dem Appartement, in dem sonst ein Single lebt, nicht. Aber sonst ist alles da, auch unsere Wäsche können wir im Waschraum mit 1/4 Dollar Münzen waschen.

Auf der linken Seite ist Dienstags und Freitags von 8:00-9:30 Uhr Parkverbot für die Straßenreinigung. Das hält man in 2. Reihe, bis die Kehrmaschine durch ist. 🙂

… und da kommt sie schon. Nicht alle halten sich dran. Das kann teuer werden 🙂

Das sehen wir öfter: laufende Hydranten. Soll das bei der schwülen Wärme abkühlen?

Vereinzelt sieht man die Armut, die Schere geht in dieser Gesellschaft weit auseinander: Ein Paar beim Flaschen sammeln.

Joshua hat mit seinem neuen iPad und Pencil einen „need to see“ Plan gemacht:

„Need to see NYC“ Legende: VD= VormittagDienstag, ND=NachmittagDienstag, VM=Vormittag Mittwoch, NM=Nachmittag Mittwoch

Am Morgen dann nach Down Town Manhattan.

Subway 155th St. ist Ausgangs- und Endstation unserer Stadtgänge.

Erstes Ziel: Staten Island Ferry, die fährt direkt an der Statue of Liberty vorbei und zurück haben wir den besten Blick auf Manhattan Down Town.

Hier müssen wir Umsteigen

Ferry Terminal Manhattan

Beeindruckend diese junge Dame, die das Wahrzeichen für das Ende einer entbehrlichen Auswanderungsreise für Viele war.

Ellis Island, Immigration Center

Staten Island Terminal

Brooklyn- und Manhattan Bridge

Die bekannte Kulisse von Manhattan. In der Realität aber „umwerfend“

Zweite Station: World Trade Center und 9/11 Memorial

World Trade Center Station

Das neue One World Trade Center. Im Vordergrund das 9/11 Memorial.

Die bedrückenden Energie hier am 9/11 Memorial ist für uns alle deutlich spürbar.

Ein Fundament der Twin-Towers

Eine weiße Rose für jedes Opfer, das an diesem Tag Geburtstag hatte.

Der Survivor Tree: Dieser Callery pear tree ist ein „Überlebender“, der in deine Baumschule in den Bronx wieder hergestellt wurde. Er wurde 2010 am 9/11 Memorial gepflanzt. Diese weiße Eiche ist ein lebendes Symbol für Resilienz.

Spiegelung in der Weltkugel auf Südamerika – da werden wir auch bald in der Realität sein.

Nachdem wir zurück in unserem Appartement gefahren und mit Carlos Gassi laufen sind, geht´s zur Station drei: Brookling Bridge

Brooklyn Bridge mit Blick auf Brooklyn

Im Hintergrund die Manhattan Bridge.

Blick auf das Empire State Building.

Mit den Teleobjektiv kann man das Dach des Chrysler Buildings gut sehen.

Manhattan Bridge

Station vier und Letzte des Tages: Chinatown

Heute essen wir Chinesisch – was denn sonst 😉

Es wird langsam Nacht, wir müssen heim und uns um Carlos kümmern.

20.600 Schritte und 12 Stockwerke, das hatte ich lange nicht mehr an einem Tag.

Mittwoch 24.August 2022

Station fünf: Ab geht es zur totalen Reizüberflutung und vielleicht einem eindrücklichen Symbol für die Energie und das Wesen dieser Stadt: Times Square

Die berühmte Kugel, die sich horizontal bewegt und die Farben ändert.

Schrille Typen, die man vielleicht nur in NYC sieht, sicher nicht in Stuttgart 😉

Station sechs: Grand Central Station

Haupthalle Grand Central Station (Terminal)

Das Deckengemälde im Grand Central Terminal: Der Blick Gottes auf die Sterne.

Als ich fotografiere erzählt mir ein Mann, dass ich nicht nach diesen Sternbilder navigieren soll, ich würde mich verfahren. Der Künstler hat die Vorlage spiegelverkehrt abgezeichnet. Als die Verantwortlichen das bemerkten, haben sie es nicht übermalen lassen, sondern umgedeutet: Das ist der Blick Gottes auf die Sterne.

Fast jeder kennt den Grand Central Terminal aus …

Stadion 6b: Flat Iron, das Joshua unbedingt sehen will.

Flat Iron: leider mit Gerüst zur Renovierung der Fassade.

Fassadenreparatur am Flat Iron.

Offen sein, auf Leute zugehen, dann passieren interessante Begegnungen: In der Subway fotografiere ich die Notbremse und komme mit einem Mann ins Gespräch. Ich solle sein Alter schätzen. „so 60 Jahre ungefähr“ sage ich, nein 74 sei er und habe mehrfach am „Treppenlauf“ auf das Empire State Building mitgemacht, 68 Stockwerke! Am New York Marathon nimmt er seit Jahren teil. Nur wegen COVID musste er ein Jahr aussetzen – unglaublich! Er komme gerade vom täglichen Training und zeigt uns Bilder aus seinen jungen Jahren als er Karate trainierte, den schwarzen Gürtel erlangte und Ziegelsteine und Eisblöcke mit der Handkante durchschlug.

74 Jahre, Marathonläufer und die 68 Stockwerke zum Empire State Building hoch rennen.

Den Nothalt haben schon Manche im Gedränge und beim Rütteln in der Subway versehentlich gezogen – kein Wunder 😉

Vor unserem Appartement wäscht ein Junge liebevoll das Auto. Ich frage ihn, ob er es als Nebenverdienst oder für seinen Vater macht. Nein, das sei sein Auto sagt er stolz, sein Erstes: 6 Zylinder, 340 PS. Er hätte gern den 8 Zylinder gehabt, aber das hätte sein Vater verboten. Wie alt er sei: 21 Jahre.

V6, 340 PS

Station sieben: Central Park

Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir

Wohnen in Bester Lage in NYC.

Überall Sportler

Hier treffen sich die Hundebesitzer und gönnen ihren Hunden Auslauf und soziale Kontakte, die sie sonst in der City selten bekommen.

Menschen, die sich treffen und eine gute Zeit haben – weg vom Gr0ßstadtlärm.

endlich mal Ruhe …

die Eichhörnchen fühlen sich hier auch wohl.

An einem Laden voller Süßigkeiten kommen wir nicht vorbei.

Letzte Station: Empire State Building.

Ein guter Zeitpunkt ist die Abenddämmerung, um den Blick über diese City schweifen zu lassen. Die Lichter der Metropole gehen an, die farbigen Wolkenkratzer blinken in Regenbogenfarben und machen dem Sonnenuntergang Konkurrenz.

Manhattan Down Town

Schön zu sehen, das beleuchtete Dach des Chrysler Buildings.

Flat Iron

Eine tolle Ausstellung über die Zeit und den Bau des Empire State Building. In nur sieben Monaten war es fertig und nur knapp ein Jahr höchstes Gebäude der Welt.

Eingangshalle und Empfang.

Nun sind zwei erlebnisreiche und ermüdende Besichtigungstage in NYC vorbei. Wir wollen nur noch in Bett. Carlos muss noch auf die Gasse und morgen früh müssen wir bis 9:00 Uhr JR von der Straße weg fahren, denn dann ist die rechte Seite mit der Straßenreinigung dran.

Eigentlich sollte es nur ein kurzer Besuch im Woodstock Museum werden.

19.-22.08.2022

Eigentlich sollte es nur ein kurzer Besuch im Woodstock Museum in West Saugerties werden. Es kommt auf einer Reise mit offenen Augen und Herzen und mehr Zeit als im Urlaub aber manchmal anders als geplant.

Aber erst einmal fahren wir zur Black Snake Brewery nach Staatsburg, östlich des Hudson Rivers. Hier haben wir uns über Harvest Hosts, ein „Verein“ ähnlich wie Terego in Kanada, angemeldet, um die Nacht auf dem Hof zu verbringen. Bei der Ankunft begrüßt uns die Besitzerin herzlich und ist „die Party“ noch im Gange. Wir bekommen ein sehr leckeres Abendessen bei einem Foodtruck.

Black Snake Brewery

Mutter und Sohn vom Foodtruck haben einen Preis für ihren Käse bekommen, darauf sind sie sichtlich stolz.

Am Morgen ein Spaziergang durch den herrlichen Wald und über die Farm.

Von den Hühnern werden wir geweckt. 🙂

Esel gibt es zur Freude von Regina hier auch. Sie sind zutraulich und geben für uns ein Schauspiel: genüssliches Wälzen um Dreck 🙂

Oft sieht man hier alte Farmgeräte auf den Höfen oder Schrottautos in den Gärten stehen.

Es geht nach Woodstock. Die Geschichten über dieses legendäre Festival in den 60er Jahren mit berühmten Bands, Flower-Power, Sex, Drucks und Rock´n Roll, wollen wir hautnah im Woodstock Museum erleben.

Erst finden wir den Weg nicht gleich, wir biegen zu früh ab, obwohl doch klare Anweisungen auf dem Schild stehen. (Wer lesen kann, ist klar im Vorteil 😉

Etwas abenteuerlich geht es eine Schotterstrosse durch den Wald, bevor wir dann vor einem kleinem Museum stehen. Der Besitzer kommt gleich raus und lädt uns zu einer Führung ein, die gerade begonnen hat. Und jetzt erleben wir ganz Unerwartetes: Kein Museum mit Ticketschalter, Exponaten in Schaukästen und Schautafeln, sondern Nathan ein Zeitzeuge, der seine Geschichte erzählt.

Ein Museum der anderen Art und Nathan in seinem Element. Die Führung ist fast ein „Ein Mann Theaterstück“

Ein Kinosaal der anderen Art: improvisierte Sitzreihen hinter einem Videoprojektor.

Der Kinosaal ist gleichzeitig Abstellkammer

Wir lernen unglaublich viel von Nathan: Woodstock ist nicht der Ort an dem das Festival stattfand, sondern Bethel, ca. 10 km entfernt. Woodstock symbolisiert ist „die Wiege“ des Zeitgeistes der Jugend der Jugend Amerikas. Die Friedensbewegung, der Geist von Freiheit, Bruch mit den Strukturen der 60er Jahre: Rassismus, Materialismus, Umweltzerstörung. Ausdruck findet das bei den Künstlern, den Musikern und einem neuen Lebensstil der Jugend in Kommunen mit freier Liebe und Experimenten mit Drogen …

Nachdem die anderen Besucher nach der 2 Minuten Kurzfassung des Films gegangen sind, zeigt uns Nathan den ersten Teil seiner 7-teilgen Dokumentation (noch in der Rohfassung und es kommt zu einem tollen Gespräch. Auch Joshua ist voll dabei und beteiligt sich (auf Englisch). Das beeindruckt Nathan. Nathan erzählt von den Cherokees und den Irokesen. Wir sehen beeindruckende Ausschnitte aus Reden der  Unabhängigkeitsbewegung der Native Americans. Bei der Nationalhymne interpretiert von Jimmy Hendrix mit Bildern vom Vietnamkrieg, der Umweltzerstörung durch die Amerikaner und der Freiheitsbewegung der Schwarzen, bewegt mich sehr.

Ein Plakat am Woodstock Museum

Die Zeit vergeht und Nathan lädt uns ein auf seinem Grundstück zu campen.

Den Pool dürfen wir auch nutzen

Mit diesem AIRSTREAM sind Nathan und Shally gereist.

… und auch mit diesem C-OOL BUS

Den nächsten Tag bleiben wir einfach da und relaxen. Aber es kommt plötzlich anders. Als ich im ich die Hängematte legen will sagt Regina der Strom im Camper sei weg. Obwohl noch 60% auf der Batterie-App angezeigt wird, ist die Spannung auf 10,6V gefallen. Da steigt der Kühlschrank und die Wasserpumpe aus. Ich kann es mir nicht erklären, die LiFe Batterie mit 240Ah ist noch fast neu. Über die Solorzellen bekommen wir im Schatten nicht genügend „Nachschub“. Ich packe Plan B aus, und lasse den Generator laufen, damit die Batterie lädt. Leider ist nur wenig Benzin drin, aber es reicht für den Anfang (aber nicht die Nacht :-()

Ein kleiner, leichter 800W 2-Takt Generator reicht völlig aus.

Am Abend kommt Nathan vorbei und es entsteht wieder ein langes Gespräch. Wir laden ihn zu Essen und Wein ein und es wird ein langer, lehrreicher Abend. In der Nacht sinkt die Spannung wieder unter 10,2V, der Kühlschrank läuft nicht mehr und mein Schnarchgerät steht. Das ist schon nervig.

Am nächsten Tag besichtigen wir das Tibetische Kloster in Woodstock, das Erste in den USA.

Kurze Übersetzung: Das Kloster wurde 1976 gegründet. Die Vision war ein authentisches Kloster in Nord Amerika zum Studium und Praktizieren von Buddahs Lehren von Harmonie und der Erfahrung von erleuchtendem Geist für die Menschen in den USA zu etablieren.

Wir haben eine Führung von Ingrid bekommen, die schon seit den 80er Jahren im Kloster ist.

Gaben für Buddha: Wasser und Reis, mit denen man über lange Zeit überleben kann.

Die Pfauenfeder gilt als Gefährte der Götter und Könige. Es werden ihr magische Kräfte zugeschrieben. Der Pfau gilt als Zeichen des Sieges über Geistesgifte, Begierden und leidenschaftliches Begehren.

Die „Heiligen“ sitzen immer auf Lotusblüten, diese sind besonders reine Pflanzen.

Anzünden von Öllampen mit Widmung für die Gebete für Gesundheit, Heilung, Schutz …

Ein Mönch, der heute Dienst für die Besucher hat.

Wie wurden eingeladen bei einer Einführung in die buddhistische Meditation teilzunehmen.

Danach geht es noch auf einen meditativen Pfad. Das lassen wir aus. 🙂

Und dann noch ein besonderes Highlight. Als wir zum Auto zurückkehren, sitzt ein junger Br im Wald – unser erster wilder Bär 🙂

Der junge Bär läuft gemütlich über die Straße und zurück. Wir schließen mal vorsichtshalber die Fenster, als wir ihn von Auto aus beobachten.

Aber auch bei uns vor dem Camper gibt es (abgesehen von den unglaublich lärmenden Grillen und Fröschen) viel zu sehen.

Rehe kreuzen in unmittelbarer Nähe den Weg.

Die wilde Truthahn-Henne (?) taucht immer wieder mit ihren Küken auf.

Was für ein unglaubliches Erlebnis in diesen 3 Tagen. Welch eine Gastfreundschaft von Nathan und Shelly, was für tolle Gespräche. Für Joshua ist das ein lebendiger Unterricht in Politik, Gemeinschaftskunde, Religion, Sprache und sozialer Interaktion. Das alles kann passieren, wenn kein fester Zeitplan da ist aber die Offenheit sich auf die Menschen und Gegebenheiten einzulassen.

Planänderung – es geht in die USA

17./18. August 2022

Weil eine Reise eben nicht planbar ist und alle Beteiligten einbezogen werden sollten, haben wir uns nach einer Diskussion mit Joshua entschieden unsere Reise nach Süden – nach New York City fortzusetzen. Joshua wollte schon immer dort hin, es lag aber nicht auf der Reiseroute – jetzt schon. Also planen wir NYC, Niagara Falls, Chicago. Weiter denken wir mal noch nicht … Aber erst einmal noch ein Stopp auf einer Farm.

wir stehen mitten auf der Wiese im hohen Gras neben der Kuh- und Pferdekoppel.

Wir schenken den Bauern noch das restliche Feuerholz bei der Verabschiedung, da wir es nicht in die USA einführen dürfen. im Bundesland New York ist es nur erlaubt Feuerholz im Umkreis von 50 Meilen zu transportieren, um die Verbreitung von Ungeziefer zu vermeiden. Dafür bekommen wir ein Glas Honig vom Bauern geschenkt – welch ein tolles, gastfreundliches Abschiedsgeschenk aus Kanada!

Honig direkt vom Erzeuger

Nach dem Grenzübergang Canada und vor Einreise USA geht es zum Duty Free, das lohnt sich für Whisky, Gin, Zigaretten und einen tollen Duft für Regina.

Der Grenzübertritt ist auch eine Erfahrung. Neben dem ESTA brauchen wir noch ein Formular IP6 (?), was wir hätten 24 Stunden vor einreise beantragen müssen. Aber es geht auch „am Schalter“. Wir zahlen je $ 6 und geben die Eier und Tomaten ab und können weiter.

Grenzübergang zu den USA (hätte ich eigentlich nicht fotografieren dürfen)

USA – wir sind da!

Eine kurze Rast und wir merken den Unterschied zu Kanada: hier wird gern geschossen.

In diesem Fall mit Schrot auf Tontauben.

Der Schießstand mit Tontaubenkatapult.

Weiter auf dem Highway 85 Richtung Süden. Entlang der Autobahn gibt es Hinweisschilder für Tankstellen, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Der Reiseführer für den Osten der USA haben wir nicht dabei, also sind wir darüber froh. Wir nehmen die Ausfahrt zum Fort Tigonderoga.

Eine schöne Strecke auf der Landstraße 8 durch Waldgebiete und dann der 9 entlang Lake George.

Lake George

Schöne Oldtimer sind auch zu sehen.

Wir kommen erst gegen 15:00 Uhr an und das Fort Tigonderoga schließt schon um 17:00 Uhr. Da wir mit dem Eintritt auch den Folgetag nutzen können, gehen wir schon mal rein. Joshua ist müde und bleibt lieber mit Carlos im Auto.

Fort Tigonderoga vom „Battlefield“ zu sehen.

Für die Besucher wird Einiges geboten: Schießen mit Musketen und Kanonen, in authentischer Kleidung angezogene Fortbewohner. Das Museum zeigt die Geschichte der Befreiungskämpfte und den Kämpfe zwischen Kanada und den Staaten.

Holz wurde mit Schlitten und Ochsen gezogen. Räder wären zu teuer und der Transport über weite Strecken fand im Winter statt.

Die Soldatenunterkünfte. Essen gab es auch für Regina 😉

Den jungen Leuten habe ich vom tapferen Schneiderlein erzählt, sie kannten es nicht und waren dankbar. Das Mädchen rechts hat sich gleich Notizen gemacht wo sie es bei den Grimms Märchen nachlesen kann.

Schneider*innen bei der Arbeit.

Seite an Seite mit den Native Americans wurde auch gekämpft. Erst mit ihnen, dann gegen sie.

Es waren harte Kämpfe für die jungen Soldaten.

Von der Festung wurde mit großem Kaliber geschossen.

Junge College Student*innen beim „Geschichtsunterricht“.

An den Straßen im Ort die (gefallenen) Veteranen des Ortes aus allen Kriegen der USA (man kann es auch übertreiben).

Etwas weiter Richtung Norden: Crown Point, der erster Campingplatz auf unserer Reise.

Über die Brücke am Camping geht es hinüber zum Bundesstaat Vermont.

Duschen, Abwaschen und Wasserfüllen …

Weiter geht es Süden auf der Route 9N über Albany am Hudson River entlang. Nächstes Ziel Ist das legendäre Woodstock.

Junge Adler im Nest, wie bei uns die Störche.

Albany „im Vorbeifahren“

Auf dem Weg nach Montreal

15./16. August 2022

Weiter geht es Richtung Westen. Auf dem Weg ein weiterer schöner Terego – Platz. Diesmal eine Enten und Gänsefarm.

Laden mit Terrasse, im Hinterhof Garten und Tiere.

Mal eine ausgefallene Türklingel.

Unser Host, ein wahrer VW-Fan.

Fast ein Scheunenfund, leider unverkäuflich. Sein erstes Auto, gebraucht gekauft vor 30 Jahren.

… auch den kriegen wir nicht.

Die Fahrt geht weiter Richtung Montreal, entlang des St. Lorenz Stroms und Lac- Saint-Pierre.

Eine weiter schöne Aussichtspunkte auf den St. Lorenz Strom.

Man entdeckt auch technische Kuriositäten, einfach und „Schwermaschinenbau“. Die Stützen sind schwere Wagenheber, da braucht es keine Keile, um den Camper gerade zu stellen.

Wagenheber zum gerade stellen, da braucht es keine Keile.

 

Gegensätze: Ziegenfarm/Käserei „Le Vagabond“ und Quebec Altstadt

14./15. August 2022

Am Abend suchen wir wieder ein „Terego“ und haben richtig Glück: Auf der Ziegenfarm und Käserei „Le Vagabond“ werden wir herzlich aufgenommen. Obwohl die Plätze schon belegt sind, dürfen wir bleiben…

… und gleich beim Melken zuschauen. Die Ziegen sind deutscher Herkunft 🙂 erzählt uns der Host.

Glückliche Ziegen beim Melken

Ein Fischteich gibt es auch

Zur Begrüßung gab es eine hübsch geschmückte Käseblatte. Bevor ich ein Bild machen konnte, war alles schon „verputzt“.

Den Morgen verbringen wir gemütlich

… mit einem guten Frühstück für Johannes

… und Müsli für Regina

… und natürlich Käse kaufen

unser Host – extrem freundlich. Wir lernen viel über Viehzucht und Käserei. Wir bekommen auch ein Stück Ziegenfleisch, das eigentlich nur für den Eigenbedarf gedacht ist.

In der kleinen Käserei wird der Käse vor Ort hergestellt.

Und dann geht es weiter nach Quebec. Ein Tipp bekommen wir: Besser mit der Fähre von Levis direkt in die Altstadt. Das geht schneller und ohne Parkprobleme.

Fähre und Nobelhotel auf dem Berg im Hintergrund

Altstadt

Straßenkünstler an jeder Ecke

Die Stadt musst immer verteidig werden

Aussicht vom Burgberg

eine Künstlerstadt, das zeigen sogar die Häuserfasaden

Zurück nach Levis mit der Fähre. Auch Carlos hat seinen ersten Stadtbummel gut gemeistert.

sichtlich müde …

Willkommen Provinz Quebec, willkommen Sankt Lorenz Strom

14. August 2022

Auf dem Weg Richtung Quebec verlassen wir die Autobahn um eine Pause einzulegen und werden von einer schönen Aussicht auf den St. Lorenz Strom überrascht.

Blick auf den Sankt Lorenz Strom

Sankt Lorenz Strom bei Windstille, eine Seltenheit sagen die Leute.

Wir nehmen die Route 132 weiter entlang des Stroms und bekommen schöne Eindrücke.

 

Erste Übernachtung auf „Terego“

13./14. August 2022

Von einem der Wohnmobilisten bekommen wir den Tipp, dass es hier in Kanada, besonders aber die Region um Quebec eine Art stay4night gibt. Man zahlt einen Mitgliedsbeitrag und kann Plätze ohne Infrastruktur buchen. Meist bei landwirtschaftlichen Betrieben oder Winzern.

Der Weg hierher ist schon cool

Hier gibt es freies WLAN, deshalb gibt es heute den Bericht der letzten Tage.

Domaine Acer

Wir sind die Einzigen hier, sehr idyllisch.

Lagerfeuerromantik. Holz gibt es an jeder Ecke, da brauche ich kein kanadischer Holzfäller werden.

Am nächsten Morgen besuchen wir den Winzer und erleben eine Überraschung. Hier wird nicht Traubensaft, sondern Ahornsaft vergoren und Wein, Sekt in Flaschengärung und Portwein hergestellt.

Weinprobe der besonderen Art – Ahornwein, sehr lecker