Baja California: Strand, Sonne, Wind, Baden, herrliche Naturlebnisse

30. Oktober – 11. November 2022

Unsere bisherige Reise (ohne Kanada). Laut Google Statistik: 3 Länder 46 Städte, 130 Orte. ca. 10.000 km, 30% der Erde hätten wir umrundet.

Die Einreise nach Mexiko über Mexicali ging gut. Die Grenze war am Morgen noch nicht voll, obwohl es Sonntag ist. JR wurde nicht kontrolliert und Carlos haben wir nicht gemeldet. Dann der Papierkram, erst die Visa, der Beamte war sehr nett. Ich hatte online die Visa organisiert, bei mir fehlte die Zahlungsquittung, Regina hatte nur die Quittung, das Formular konnten ich nicht herunterladen, auch die Hotline-Mailadresse hat nicht geantwortet, nur Joshua war komplett. Trotzdem haben wir alle Visa bekommen, für Regina hat der nette Beamte eine Formular ausgefüllt. Das hätten wir an den Grenze für alle machen können und damit viele Nerven online gespart. Der Zoll für JR ging etwas länger, da die nette junge Dame klären musste ob es ein Wohnmobil ist, denn dann muss die Kaution von US$400 nicht hinterlegt werden. Dafür hat sie den Fahrzeugschein mit Google-Translate übersetzt. Dann noch die Fahrzeughersteller, im Schein Steht: „CS-Sprinter“, ich konnte sie überzeugen, dass es ein Mercedes ist, nun steht Daimler-Benz in den Zollpapieren. Jetzt dürfte JR 10 Jahre im Land bleiben und wir 180 Tage. Im Auto online noch die Haftpflicht abgeschlossen, denn unser Aufenthalt ist nun 3 Wochen länger als ursprünglich geplant, statt bis zum 30.11. bleiben wir bis 21.12. Der Frachter läuft am 22.12. aus und kommt am 28.12. in Cartagena an, wenn alles planmäßig geht.

Einreise nach Mexiko über Mexicali

Mexicali ist ziemlich chaotisch, aber trotzdem noch Geld abheben und im Walmart einkaufen.

30. Oktober – 1. November

Am Abend erreichen wir San Felipe am Golf von California der Ostküste der Baja. Die Amerikaner nenn den Golf „Sea of Cortez“. Die Besitzer sind nicht da, aber ein freundlicher Amerikaner aus Las Vegas, der hier lebt, weist uns ein.

Ein Stellplatz direkt am Strand: Ankommen und Entspannen.

Ein Stellplatz direkt am Strand: Ankommen und Entspannen.

Der Himmel brennt am Morgen, herrliche Sonnenaufgänge.

Könnte fast eine Mercedes-Werbung sein 😉

Zwei Tage Entspannung, Hängematte, kühles Bier, Spielen, Haare schneiden … Dann die M5 weiter Richtung Süden immer an der Ostküste der Baja entlang. Szenenwechsel nach drei Monaten Sightseeing.

1.- 3. November 2022

Nächster Stopp die Baja San Luis Gonzagna. Auf einer Piste am Flugplatz zum Strand. Die Temperaturen tagsüber sehr warm, das Meer ruhig und warm und in der Nacht kühlt es angenehm ab. Die Hütten am Camping geben Schatten und schützen vor der starken Briese. Im Laden an der Straße melden wir uns für zwei Tage an, bekommen Hütte 5 und kaufen eine Taucherbrille. Die Hütte ist leider schon belegt, etwas Durcheinander … Der Platz 10 ist ebenso gut, dann muss niemand umziehen. Ein Vorteil: Unsere netten Nachbarn Danny und sein Studienfreund, mittlerweile in Rente, auch mit Sprinter unterwegs haben STARLINK, was wir benutzen dürfen.

Joshua in seinem Element: Sternzeichen Fisch 😉

Regina bleibt immer schön im Schatten. 🙂

Es gibt so viele schöne Muscheln, da basteln wir ein Mobile.

Macht sich gut, nicht nur im Sonnenaufgang.

Richtung Süden geht die M5 in die M1 über und durch die Sierra de San Pedro Martir.

Die Kakteenlandschaft ist beeindruckend.

Auf halben Wege durch Jesus Maria. Hier gibt es lecker Tacos.

Der Chevy hat auch schon bessere Tage erlebt, eine Restauration lohnt sich da wohl nicht mehr.

Waschtag 😉

Guerrero Negro, eine herrlichen Dünenlandschaft mit Salinen. Da hier ein Biosphärenreservat ist, dürfen Zitrusfrüchte nicht eingeführt werden und JR wird desinfiziert.

Einkaufen im Großmarkt.

Am Eingang vom Supermarkt ein Altar für die Verstorbenen, die hier sehr verehrt werden. Allerheiligen ist gerade vorbei, Essen und Getränke werden gespendet, ob sie das wohl „bei der großen Hochzeit im Himmel“ brauchen?

Einen Übernachtungsplatz zu finden braucht heute etwas länger, da die Plätze im iOverlander alles andere als einladend sind. Schließlich ein Platz nahe den Dünen, ein Vogelparadies.

4.-7. November 2022

Auf der M1 wieder Richtung Westen über die Sierra Santa Lucia an den Golf von Californien nach Mulege, das ist uns wärmstens empfohlen worden.

In San Ignacio Mittagspause in einem sehr schönen Hotel, etwas abgelegen von der Hauptstraße, wir sind die einzigen Gäste.

Frisches Wasser tanken, aber nicht aus den Pool 😉

An der Bahia Conception ein herrlicher Platz mit Schutzhütten, sehr hilfreich bei dem morgendlichen und abendlichen Wind.

Das Kabel von der Solarmatte wird verlängert, damit es bis zu sonnenbeschienenen Dach der Hütte reicht.

Das Wasser ist traumhaft klar und angenehm warm.

Da lässt es sich aushalten.

Danny ist auch für den Tag gekommen und lädt uns zu einer Paddeltour ein, was Regina gern annimmt.

Am 6. November geht es weiter Richtung Süden auf der M1 entlang der Sierra de la Giganta. Übernachtung am Strand bei Loreto, nahe dem Golfplatz gegenüber der Isla Carmen im Parc Nat. Bahia de Loreto.

Ein kleiner Altar für Maria und Jesus. Die Familien kommen gern hier her und verehren diesen Ort.

Ein kleiner Altar für Maria und Jesus. Die Familien kommen gern hier her und verehren diesen Ort.

Es gibt genug Holz für ein schönes Lagerfeuer.

Am Morgen kommt ein Wildhüter der sich um die Schildkröten kümmert, die hier ihre Eier ablegen.

Ein Kugelfisch, wohl geangelt und weggeworfen. Wenn man weiß wie man ihn zubereiten muss, eine Delikatesse, wenn nicht, dann ist er tödlich.

7.- 9. November 2022, Atlantik ein Paradies für Surfer

Über die Sierra de la Giganta und durch die Llano Magdalena wieder an der Westküste der Baja entlang zum Atlantik. Ziel ist ein einsamer Strand an der Playa Conejo. Von der M1 40 min. auf Schotterpiste an die Küste. Luft ablassen, dann geht es besser, kostet aber Zeit. Bei der Ankunft ist es dunkel, der Strand doch zu einsam und unsicher wegen dem weichen Sand und der Flut. Ein paar Kilometer zurück ein schöner Platz auf der Düne.

Mit Allrad kommen wir durch den weichen Sand. Mit Keilen und Sandblechen steht JR auch gerade. Die sind wohl endgültig hinüber. 😉

Traumhafter Blick vom Platz.

Und dann bekommen wir wieder ein Geschenk: Eine Gruppe junger Leute, mit denen ich mich unterhalte, schenken mir einen „Bierdosenkühler“ so einen wollte ich schon lange.

Spektakuläre Sonnenuntergänge…

… und ein toller Vollmond heute Nacht.

10./11. November 2022, La Paz

Das letzte Ziel auf der Baja California ist La Paz. Die Südspitze mit tollen Stränden ist ein Schnorchelparadies. Darauf freuen wir uns zu Weihnachten an der karibischen Küste von Kolumbien. Die nächsten zwei Tage ein herrlicher Übernachtungsplatz an der Nordspitze in der Nähe der Playa Las Pilitas.

Das Spektakel der fischenden Pelikane ist grandios.

Tagsüber Organisation: Einkaufen, Wäschewaschen, lecker Tacos gibt es während die Maschinen waschen, die Fähre buchen.

Ein herrlicher Sonnenuntergang zum Abschied von der Baja California.

Die Fähre geht 14:30 Uhr von La Paz nach Topolabampo, nicht die direkte Route nach Mazatlan, die wäre über Nacht gefahren, zu lange für uns und Carlos im Frachtraum. Drei Stunden früher ist Abfertigung, das erscheint lange, aber Zoll, Wiegen Nachmessen, Bezahlen und Hund einchecken braucht eben viel Zeit (und Nerven). Wir haben Glück und der nette Mann an der Abfertigung stuft JR als Auto ein, obwohl 20cm über dem Limit von 6m. Das spart uns ca. €250,-. Außerdem bringen wir 4200 kg vollgetankt mit Diesel und Wasser, beladen und drei Personen und Hund auf die Waage. Technisch und in Mexiko gar kein Problem, 700kg über dem zul. Gesamtgewicht von 3500kg.

Und dann geht es endlich los. JR steht im Freien, Carlos gut in seiner Box im klimatisierten und beleuchteten Hunderaum untergebracht. Acht Stunden Überfahrt, Ankunft 22:30 Uhr.

Die letzte Etappe in den USA. Von Las Vegas über den Joshua Tree Nt. Pk. nach Mexico.

20.-30. Oktober 2022

Die ungefähre Route, die wir in drei Etappen bewältigen.

In Vegas noch „Shoppen“ und dann an den Lake Mohave, Colorado River wild campen.

Eine Piste muss genommen werden, bevor wir ankommen. Luft ablassen, dann geht es komfortabler und schont JR.

Fast ganz allein, aber in der Nacht kommen für das Wochenende Ausflügler, die „Party“ machen.

Der Sonnenaufgang gibt wieder ein herrliches Schauspiel am Morgen am Lake Mohave.

Die Angler sind schon im Morgengrauen unterwegs.

Thomas, den wir später wieder treffen, ein Kite-Surfer wird vom Ranger verwiesen. Er surft schon 15 Jahre hier ohne Probleme. Aber die Gesetzeshüter haben immer Recht, kein Chance für eine Diskussion.

Am Abend ein tolles Gespräch mit Lisa und Rob von der Ostküste der USA. Sie sind wohl die einzigen Demokraten die wild campen, besonders hier im mittleren Westen. Für die Weststaatler Überqualifizierte aus dem Osten der USA. ;-( Den Jeep hängen sie dann wieder an ihr Wohnmobil, wenn sie die Piste verlassen.

Steife Brise am Lake Mohave, Colorado River.

22. Oktober 2022

Nach einem Abstecher nach Vegas, weil wir noch ein paar Dinge besorgen müssen wieder zurück nach Searchlight am Lake Mohave.

Wir treffen Thomas an der Tankstelle wieder. Er zeigt uns einen herrlichen Übernachtungsplatz in der Wee Thump Joshua Tree Wildernes. Der starke Wind hat nicht abgeflacht und wir sind froh unser Gespräch mit Thomas im JR fortsetzen zu können. Thomes, ein ziemlicher „Naturbursche“ schläft (mit 53 Jahren) auf einer Liege und Schlafsack neben seinem Auto. Sein Geld verdient er mit „Real Estate“, aber meistens geht er surfen und kiten. Er empfiehlt uns seinen deutschen Freund David in der Nähe von Cartagena, bei dem wir im Hotel an der karibischen Küste die Zeit bis zur Ankunft von JR bleiben können.

Ein traumhafter Platz, ein Geheimtipp von Thomas an den er geht, wenn er seine Ruhe haben will. Wir sollen nicht verraten wo das ist, sonst ist es mit der Ruhe vorbei. 😉

Sehr beeindruckend die Joshua Trees. Die wachsen nur sehr langsam, ca. einen cm pro Jahr, manche sind über 900 Jahre alt hier und sind eigentlich Tujas.

Unser Traumfänger, den wir von einer Navajo auf dem Weg zum Grand Canyon erstanden haben, leistet gute Dienste.

Weiter über die Route 66, die in diesem Teil eigentlich gesperrt ist, da viele Brücken unterspült sind. Wir können mit dem Allrad und hoher Bodenfreiheit die gesperrten Brücken durch das mittlerweile wieder trockene Flussbett umfahren.

 

Schön für Joshua, denn hier kann er endlich mal auf einer richtigen Straße, der berühmten Route 66  100 km/h fahren.

Bei ROY´S Café und Motel könnten wir „Harvest Hosts“ übernachten. Das ist uns aber zu „umtriebig“.

Da es langsam dunkel wird, verbringen wir die Nacht auf einem Parkplatz vor dem Amboy Crater (Vulkan). Es fühlt sich hier wie Island an.

Wieder ein atemberaubender Sonnenaufgang.

AMBOY CRATER in der Morgensonne.

Es führt wieder die Zugstrecke an der Route 66 vorbei. So laut wie in VALANTINE ist es nicht. Ein sehr seltener Personenzug passiert im Morgengrauen Roy´s Café und Motel.

24. Oktober 2022

Endlich sind wir da: Joshua Tree Nt. Pk. Hier müssen wir wegen Joshua natürlich hin!

Und wieder das alte Thema: Campingplätze im Park reserviert, nur online, kein Netz im Park… Nur zwei Plätze sind „first come, first serve“, aber sie kann man nicht vor Ort bezahlen, nur bei der Ranger-Station am Eingang. Also wieder ca. 7km zurück. Hier sagt man uns: „Ja, welche Platznummer denn?“ fragt die Rangerin. Keine Ahnung, wir können uns ja nicht gleichzeitig hinstellen und zur Ranger-Station fahren. „Sie können auch beim Ranger bezahlen, der am Morgen vorbei kommt.“ Das hätten sie doch auch so schreiben können! Also zurück und doch noch einen schönen Platz gefunden. Nun stehen wir endlich hier und genießen den die Aussicht, backen unsere Pizza im Gasgrill und machen Lagerfeuer. Am nächsten Morgen kann die Rangerin kein Bargeld, nur offline die Kreditkarte annehmen, was mit einer Deutschen Karte nicht funktioniert. Wir sollen dann am Ausgang bezahlen…

Ein herrlicher Platz im Joshua Tree Nt. Pk.

Zwei Tage Entspannung und herrliche Spaziergänge in einer tollen Landschaft.

Trotz Wüste treiben schöne Blumen.

… und stachelige Kakteen…

Überlebenskünstler.

26. Oktober 2022

Weiter zum Südausgang an stacheliger Vegetation vorbei.

Vorsicht, nicht berühren!

Nein keine Piratenflagge: „Nicht abschlagen!“

Übernachtung an einem einsamen Camping am Salton Sea. Durch die intensive Wasserentnahme aus dem Colorado River besitzt er 10x so viel Salzgehalt wie der Pazifik, da nur Wasser von Golf von Kalifornien, östlich der Baja zufließt, erzählt uns der Ranger.

Herrlich hier am Mecca Beach Campground! Die offene Motorhaube ist zum Entweichen der Motorwärme, denn es ist schon ziemlich warm.

Man kann das Salz förmlich sehen… Achtung nicht Baden und nicht mit dem Hand in den See!

27. Oktober 2022

Eine Kuriosität: Slab City. Aussteiger siedeln sich hier an, mitten in der Wüste. Es sieht ein bisschen verkommen aus. Aber ein gläubiger Christ hat seinen Glauben im Stein verewigt.

Salvation Mountain.

„Sieht aus wie Heubach“ sagt Gerd. 😉 Ich hoffe der Pilot hat das „mit Gottes Hilfe“ überlebt. Aber vielleicht ist es keine Bruchlandung gewesen, sonst wäre mehr zerstört.

Hier gibt es guten Telefonservice, also am Straßenrand im Schatten die Füge von Veracruze, Mexiko nach Cartagena, Kolumbien buchen. Leider nimmt der einzige Direktflug keine Hunde mir. Wir lösen das Problem mit Hilfe von Jan, der schon seit Jahren mit dem gleichen CS-Sprinter auf dem amerikanischen Kontinent, hauptsächlich Südamerika unterwegs ist (majanta.net). Auch das Hotelzimmer in „Casa Agua Vela“ in Santa Veronica, nahe Cartagena von David, dem Freund von Thomas reservieren wir.

Weiter Richtung Süden an den West Lake, die letzte Station in den USA. Am 30.10.2022 ist die Einreise nach Mexiko geplant. Ich musste das wegen den Autoversicherungen festmachen.

Intensive Landwirtschaft, ermöglicht durch die Bewässerung mit dem Wasser des Colorado Rivers. Die riesigen Rinderfarmen sind nicht zu übersehen (und riechen meilenweit).

Ein State Campground am West Lake, nördlich El Centro . Hier sieht es bis auf die „Dauercamper“ eher verlassen aus.

29 Oktober 2022

Letzte Vorbereitungen für die Einreise nach Mexiko. Ein zusätzlicher Wassertank für den Hecktäger, nochmal die Wäsche waschen, Bank, online Visum organisieren … Die letzte Nacht in den USA früh schlafen gehen, denn wir wollen möglicht frühzeitig an den Grenze in Mexicali sein, denn die Grenzformalitäten brauchen ihre Zeit.

Echte Natur und schrille Scheinwelt – Vom Grand Canyon über die Route 66 nach Las Vegas

10.-20. Oktober 2022

Da trotz spät im Jahr müssen die raren Plätze auf der Südseite des Grand Canyon Nt. Pk. vorgebucht werden. Nur noch einzelne Tage sind verfügbar. Kurz vor dem Canyon gibt es wieder kostenlose, einsame Plätze auf State Land.

Übernachtungsplatz für 2 Tage.

Wir haben alles dabei und fühlen uns beim Frühstück wie zu Hause. Selbst die Blumen aus Schottland sind immer dabei.

Am Abend wieder Feuer, es wird langsam kalt in dieser Jahreszeit. Holz gibt es jede Menge.

11. Oktober 2022

Desert View Campground am Süd-Ost Eingang des Grand Canyon Nt. Pk. ist reserviert, leider nur für eine Nacht.

Am Abend ein Spaziergang zum „Watchtower“. Hier sind wir nicht alleine und hören mehr europäische Stimmen als Amerikanische.

Gigantische Einblicke und Aussichten. Wieder können die Bilder die Eindrücke nur unzureichend wiedergeben. Der Colorado River zieht seine Bahnen am Grund des Canyon.

12. Oktober 2022

Der Sonnenaufgang bietet ein unbeschreibliches Spektakel. Der Canyon wir in warmes Rot getaucht. Die Maler waren schon immer begeistert von dieser Kulisse.

Hier kann man erahnen, wieso dieser Ort über viele tausende von Jahren ein spiritueller Ort für die Native Americans war und noch immer ist.

Gigantische Ausmaße hat der Canyon, den der Colorado River gegraben hat.

Die Raben suchen ihr Futter von den Resten der Touristen vom Vortag. Sie werden schon fast zu einer Plage.

So jung kommen wir nicht wieder hier her. ?

13.Oktober 2022

Auch im Mather Campground in Grand Canyon Village ist nur noch für eine Nacht ein Platz frei.

Gleich bei der Ankunft: Begrüßung durch eine Herde Elks, nicht zu verwechseln mit den Mouse, die skandinavischen Elche.

Ganz entspannt liegt die Elk-Kuh da. Aber Vorsicht, es sind wilde, starke Tiere: Abstand halten!

Joshua erarbeitet sich immer unter der Woche fleißig seinen Schulstoff.

 

Ein Spaziergang zum „Abgrund“. Schön angelegte Wege und Erklärungen am Wegesrand.

Wer hat denn hier einen Schinken vergessen? 😉

Über den Canyon zu Fliegen wäre bestimmt auch schön.

Joshua macht Bekanntschaft mit zwei jungen Britischen Touristinnen aus Newcastle und London.

Manchmal wünschen wir uns die Spülmaschine.

Dann wird das amerikanische Gesundheitssystem getestet. Regina muss sich wegen einer Augenentzündung behandeln lassen. In der Grand Canyon Clinic bekommt sie Hilfe. Das dauert zwar den ganzen frühen Nachmittag, aber der Arzt ist sehr erfahren und spricht sogar etwas Deutsch.

Am Ende dann die Kreditkarte belasten. Wenn man hier nicht versichert ist, dann ist es bitter. Jetzt können wir uns die vielen schlechten Zähne erklären.

In Williams geht es auf die berühmte Route 66.

Übernachtungsplatz am Fuße der Bill Williams Mountains.

Selbst hier in der Wildnis wieder „überpatriotische“ Nachbarn. Was bedeutet die Flagge mit den wenigen Sternen im Kreis, da fehlen doch viele Bundesstaaten? Die Sonnenflagge erinnert mich an Tibet.

15. Oktober 2022

Weiter auf der Route 66 nach Valantine. Ein Harvest Host, eine alte Tankstelle ist das Ziel. Als wir ankommen ist es schon dunkel. Der Host Ruben kommt mit der Taschenlampe und zeigt uns den Weg. Wir können auch noch Wasser tanken, denn wir sind „trocken“.

Die Zugstrecke führt direkt, ca 100m am Grundstück vorbei. Es poltert die ganze Nacht, am Schlaf ist kaum zu denken.

 

Am Morgen dann die ganze Nostalgie und ein schönes Gespräch mit Ruben. Seine Mutter ist Mexikanerin, der Vater Texaner. Er interessiert sich sehr für die Native Americans und empfiehlt mir Literatur.

Die Zeiten von 29 Cent pro Gallone (fast 4 Liter) sind längst vorbei.

Der Chevrolet 3600 Pickup hat auch schon bessere Zeiten gesehen.

Ruben ein cooler Typ und cooler Laden.

Ruben sieht ziemlich verändert aus …

Esel gibt es auch. Das freut Regina, dann hat sie es nicht nur mit mir zu tun. 😉

 

Ganz in der Nähe: Keepers oft he World, eine Tierauffangstation. Sie pflegt vernachlässigte Tiere aus aller Welt.

Joshua macht wieder eine Münzprägung für seine Sammlung.

16.Oktober 2022

Kurz vor Vegas stehen wir zwei Tage „Harvest Host“ auf einer Pferderanch nahe Kingman. Die Farmer sind alt und krank, die Pferde leider vernachlässigt. Wenn nicht –Chris, die ihren Hengst hier untergestellt hat nach dem Rechten schauen würde, wäre es noch schlimmer. Chris ist 72 Jahre uns hat selbst eine Ranch und Pferdezucht gehabt. Nach dem Tod ihres Mannes musst sie alles verkaufen, lebt von Ersparten und arbeitet noch immer, um über die Runden zu kommen. Sie wirkt nicht unglücklich, hat ihr Leben lang hart gearbeitet und meint sie braucht das.

Ich nutze die Zeit, um ein Fenster abzudichten. Regina macht ein Spaß mit der Kartuschen-Pistole. Ein bisschen Amerikanerin spielen. 😉

 

Farnregeln. Das erinnert mich an Rol Dal: „All I need to learn about life I learned in Kindergarten“

Die Flagge hat auch schon bessere Zeiten erlebt, wie die ganze Ranch.

18. Oktober 2022

Auf dem Weg nach Las Vegas passieren wir den gewaltigen Hoover Dam. Er wurde gebaut, um die gewaltigen Wassermassen des Colorado River zu bändigen. Später dann auch Nutzung zur Elektrizitätsgewinnung.

Man kann am Hoover Dam gut die Trockenheit am Wasserspiegel des Colorado Rivers erkennen, die die letzten Jahre herrscht.

Die Skyline von Las Vegas, eine blühende künstliche Oase mitten in der Wüste von Nevada.

Ein Zwischenstopp bei Frightliner, das liegt auf dem Weg zum Camping, die Vorderachse von JR sollte überprüft werden. Irgendetwas  poltert da, ich möchte sicher gehen, dass nichts defekt ist. Leider machen sie hier nur Trucks, ich solle zu Mercedes-Benz gehen – das hätte ich doch gleich tun sollen. Beim Autohaus schicken sie mich einige Straßen weiter zu den Vans. Erst in zwei Tagen sei ein Termin frei, also weiter zum Camping.

Einchecken und zum zugewiesenen Stellplatz. Ein STOPP-Schild, ich halte brav an, fahre dann aber weiter – ein großer Fehler!

Immer das Kleingedruckte lesen: „Falscher Weg – Reifenschäden.“

Üble Krallen bohren sich in die Reifen: Ja sind wir denn hier an einer Staatsgrenze?!

Joshua befestigt den Wagenheber.

 

Der Nachbar hilft mit einem Schlagschrauber, denn die Räder sind beim Wechsel in den USA „mit voller Wucht“ festgezogen worden. Er fährt mich am nächsten Tag zum Reifenservice gerade über die Straße. Die Mexikaner machen einen guten Job und berechnen nur $20 pro Reifen, Glück im Unglück.

Die Campingverwaltung bekommt einen riesigen Anschiss von mir. Als dann auch noch der Pool den ganzen Tag geschlossen hat, weil er gereinigt wird und das Personal frühzeitig Feierabend macht und abschießt, reißt mir endgültig der Geduldsfaden. Doofe Deutsche müssen sie wohl denken, aber sie machen ihn wieder auf und Joshua und ich können uns erfrischen.

In der ulkigen Kneipe „next door“ gibt es lecker Essen, wir müssen mit Carlos allerdings auf die Terrasse, was uns nicht stört, denn auch hier gibt es eine riesige (Kondensations-) Klimaanlage.

Lustige Schilder haben sie hier auch.

Die Wäsche wird auch gewaschen. Als die Wollsachen zum Trocknen draußen hängen bekommen wir einen „Anschiss“, aber wie soll das denn anders gehen? Aber sie ist ja eh schon trocken. ? Ich glaube wir campen in Zukunft doch wieder wild. ?

Am Abend mit dem Bus nach Vegas. Leider klappt es mit der Uber-App nicht, also mit dem Bus – viel billiger, nur $5,- für ein Tagesticket.

Eine künstliche Welt, die irgendwie für uns eine Essenz einer extremen Seite von den USA ist: Künstlich, schrill, laut, überdreht. Abhängige oder Überdrüssige, die ihr überflüssiges oder letztes Geld verspielen. „Money, Money und mehr Schein als Sein“ bestimmt diese Welt. Armut und extremer Reichtum treffen hier krass aufeinander.

Ben der Busfahrer ist sehr interessiert an unserer Reise. Er fährt schon 20 Jahre dieselbe Route.

Haben wir schon Carneval? Ich glaube ich bin in Brasilien. 😉

Sind wir in der Wüste oder in Venedig?

Sogar einen echten Buddhistischen Schrein gibt es.

20. Oktober 2022

Heute dann zu Mercedes-Benz VANS, Las Vegas. Termin um 8:00 Uhr.

Lecker Frühstück in einem echten Amerikanischen Diner: Danny´s.

Die Diagnose zwei Stunden später: kein Defekt, nur Karosseriegeräusche, der Vorarbeiter hat es überprüft. Beruhigt und $100,- leichter geht es weiter.

Ein Offroad-Geschäft: Sollen wir den Willis Jeep, ganz Amerikanisch,  an unseren Van hängen?

Selbst in der „Outdoor World“ in Vegas ein Spielcasino, passt das zusammen? Hier ist alles möglich …

Blos raus aus dieser verrückten Stadt in die Natur an den Lake Mohave, Colorado River.

Arizona – Navajo und Hopi

7.-11. Oktober 2022

Die schier endlosen Straßen, das weite karge Steppenland in Arizona – fast eine andere Welt zu den roten Bergen in Uta. Es wird klar, warum hier das größte Reservat für die Native Americans eingerichtet wurde.

Hier leben die Navajos. Einzelne, weit auseinander liegende Höfe, mit einfachen Häusern und meist einer sechseckigen traditionellen Hütte – einem HOGAN.

Der erste Stopp: Twin Rocks. Café. Ein vorzügliches Mittagessen bei sehr netten Navajos.

Leicht zu erkennen: die Twin Rocks.

Klares, friedvolles Bekenntnis.

Von der Restaurantbesitzerin erfahren wir wo es ein paar Kilometer weiter sehr gutes Brunnenwasser zum Nachfüllen unseres Tanks gibt.

Die Missionsstation St. Christopher bietet ihr Brunnenwasser allen an, das ist doch mal eine wahre christliche Geste der Nächstenliebe.

Das Ziel für Heute: Das Canyon de Chelly National Monument. Die Schönheit dieser Schlucht lässt fast vergessen, dass hier 8000 Navajo in den 1850er Jahren von der U.S. Army vertrieben wurden.. In der Schlucht haben sich die Native Americans versteckt – ohne Erfolg, über 1500 Menschen kamen auf der Flucht ums Leben.

Zwei schöne Tage im Spider Rock Campground, betrieben von einem weit gereister Navajo. Auch in Deutschland war er in vielen Städten. In seinem Büro hängen einige interessante Bilder, die über seine Einstellung zur Familie und das Lernen der Navajo erzählen.

Weder lernen wir nur aus einer Quelle, noch ist die beste Art zu Lernen auf der Schulbank …

Alles beginnt im HOGAN, der traditionellen Familienhütte …

Ein Hogan ist meist achteckig. Auf vielen Grundstücken haben wir diese Hogans noch gesehen.

Ich fand es interessant, dass an der Wand ein christliches Bild hängt: Das letzte Abendmehl. Aber vielleicht ist das auch nur für die Touristen im Visitor Center so „gestellt“.

Wieder ein herrlicher Morgen.

Die Morgenzeit ist meine liebste Zeit.

Auf dem Camping haben wir Besuch: Die Hündin hat gerade Junge. Als wir zwei Tage später abfahren geben wir ihr dann doch von Carlos Futter, dass sie dankbar annimmt.

Morgens höre ich getrappel im Camping, dann später Hufspuren. Die Pferde laufen hier frei herum.

Jetzt wissen wir auch, wieso wir am Spider Rock sind:

Eine Tarantel erschreckt uns. Sie sind nicht gefährlich, wenn man sie nicht ärgert.

Canyon de Chelly:

Wie können auf Sandstein Bäume wachen?

Blumen wachsen aus den Ritzen des Sandsteins.

Wildpferde im Canyon.

Echsen.

Richtung Süden auf der I191 nach Ganado zur „Hubbell Trading Post“. Die Handelsstation wurde 1878 gegründet und über 0 Jahre von der Familie Hubbell betrieben. J.L. Hullell war bald Vertrauter der Navajo half ihnen hier anzukommen nach der langen Reise der Vertreibung. Er war Händler, Streitschlichter und richtete in der Pocken-Epidemie eine Krankenstation ein.

Leider war das historische Gebäude mit dem originalen Verkaufsladen schon geschlossen. Wir konnten aber den Außenbereich besichtigen.

Wir versuchen uns mal als Farmer mit den alten Maschinen. 😉

Das Gästehaus, „Casa don Lorenzo“, ein Hogan.

Zum Glück ist unser JR viel komfortabler. 🙂

Weiter in das Hopi-Reservat. Im Hopi Cultural Center, am Fuße der „Second Mesa“, hoffen wir mehr über dieses friedfertige Volk zu erfahren.


Leider hat das Museum schon lange geschlossen, aber wir übernachten auf dem Angrenzenden einfachen Stellplätzen.


Wieder gibt es Besuch von zwei jungen, verspielten Hunden.

Gestern Nacht hat sich der Kleine vor unserem JR schlafen gelegt.

10. Oktober 2022

Im Motel gibt es einen kleinen Navajo Souvenirladen. Der Portier, ein Hopi, heißt Lamar, aber sein Hopi-Name ist: Tanima (singing) KEEVAMA, das bedeutet „Schein um die Sonne“.

Tanima zeichnet mir die Bedeutung auf.

Ich erzähle von der Vision eines HOPI-Führers, die ich von Nathan in WOODSTOCK gehört habe. Lamar bestätigt mir diese Idee, meint aber „Aus dem Osten kommt nichts Gutes.“ Damit meinen die HOPIs sicher die Weißen, die ihr Land gestohlen und sie vertrieben haben. Lamar schenkt uns eine Information: HOPI „Traditionelle Werte, eine Vision von …“

Eine CD und DVD, die gut zu dem nächsten Reiseziel passt: Den Grand Canyon. Sie begleitet uns nun fast täglich als Alternative zum werbeüberfluteten Radio, wenn wir kein Mobilsignal haben und SWR1 empfangen können:

Die HOPI sind in Sipàapuni im Grand Canyon „geboren“. Eine CD über diesen heiligen Ort: Öngtupqa.

An der Dritten Mesa, nahe Kykotsmovi: „White Bear, HOPI Art Galerie“. Ein „kurzer“ Stopp, der aber durch die Begegnung mit dem Inhaber und Künstler John Fredericks länger dauert.

Inhaber und Künstler John Fredericks.

John (mein Namensvetter) hat viel zu erzählen. Es schein, als ist das wieder das gesuchte „lebende HOP-History Museum“.

  • Der Name der Stadt Kykotsmovi bedeutet: „Ort auf Ruinen gebaut“

John hat viele HOPI Namen, die er im Laufe seines Lebens und entsorechend seiner Entwicklungsstufe bekommen hat:

  1. Lenanghohoya: „kleiner Flötenspieler“ von seiner Großmutter, mütterlicherseits aus dem Read Clan, der Flötenmacher..
  2. Secatayo: „Gelber Fuchs“ von seiner Großmutter, väterlicherseits. Sie war vom Grand Clan der Coyote.

John ist am 26. Dez.1946 geboren, also 72 Jahre alt und hat 7 Schwestern und einen Bruder. Das der 26. Dezember noch ein Weihnachtsfeiertag in Deutschland ist, hat ihn gefreut, da er immer seiner Mutter gesagt hat, sie hätte ihn einen Tag früher zur Welt bringen sollen.

  • Interessant für mich als Christen: Die HOPI haben in ihrer Religion auch einen „Bruder wie Jesus“: Pahana. (das klingt sehr Tibetisch für mich). Dalai Lama sein gekommen, um von den HOPI zu lernen, aber die Religion sei für ihn zu kompliziert gewesen.
  • HOPI bedeutet: „Friedvoll und gut“
  • Die HOPI seien über „Stepping Stones“ nach Südamerika gekommen und dann bis Arizona gezogen.
  • Die ersten Menschen seien HOPI gewesen, nicht der Homa Sapiens aus Afrika.
  • Die HOPI leben „in der 4. Welt“. Die drei Welten zuvor wurden wegen Gier und Korruption zerstört.
  • Der HOPI Kalender kennt für jeden Monat ein spirituelles Thema, für das gebetet und spirituell getanzt wird.
  • Die HOPIS in diese Gegend haben in jeder der drei Mesas (das sind eine Art „Bergkämme“, die ins Reservat hineinragen) unterschiedlicher Akzente.

Dann kaufen wir noch ein Bild, das nun in unserem JR eine kleine freie Fläche schmückt. Das Bild vom Künstler: Delbridge Honanie vom Badger Clan. Es stellt Priester in einer Zeremonie und spirituellen Tanz dar, der heute nicht mehr zelebriert wird.

White Bear, HOPI Art Galerie.

In Tuba City füllen wir gutes Frischwasser und treffen einen Navajo, der uns wieder interessante Dinge über sein Leben erzählt.

Weiter geht es Richtung Grand Canyon.

Arches und Canyonlands – Rote Erde, soweit das Auge reicht.

1.- 7. Oktober 2022

Aus dem Manti la Sal Nt. Forest weiter die Road 181 Richtung Süden. Das Ziel der spektakuläre Arches Nt. Pk. An der Kreuzung Interstate 70/Road 181 ein Stopp mit einer herrlichen Aussicht über die weite Ebene bis zum Arches.

Diese Gegend wollen wir (teiweise) die nächsten Tage bereisen.

Kerzengerade verläuft die I70 weiter Richtung Osten.

Die Formation des Sego Canyon Petroglyphs.

 

Man erkennt schon den Arches auf der linken Seite der R181.

Skuril: Schatzsucher am Wegesrand.

Am Visitor Center des Arches Nt. Pk. steht eine lange Schlange, der Camping im Park ist auch ausgebucht, es ist Wochenede. Wir bleiben die nächsten 2 Tage auf dem Big Bend Campground am Colorado River, westlich des Arches.

Sonnenuntergang am Colorado River.

2.-3. Oktober, Big Bend, Colorado River.

Mit Carlos an den Colorado River, er scheint nicht überzeugt von roten Wasser zu sein und geht nur mit den mit den Füßen rein. ?

Mit den Camping Nachbarn Jessika und Mika unterhalten wir uns lange. Sehr interessante junge Leute, die aus unserer Sicht nicht dem amerikanischen Mainstream von „Money Making“ hinterherjagen. Mike hat seinen Beruf als Lehrer aufgegeben und arbeitet lieber beim Hausbau oder jetzt bei einer Firma, die Sendemasten baut. Er hat mehr Freizeit, weniger Stress und siht am Abend was er mit seiner Hände Arbeit geschafft hat. Dafür verzichtet er lieber auf Einkommen.

Reginas Brot ist köstlich, gebacken im Petromax. Die Kohlen habe ich im selbst gebastelten Kohlekamin angefeuert.

Ich mache mir, ganz amerikanisch, Speck, Zwiebeln und Spiegeleier zum Frühstück, vorzüglich ?.

Am frühen Abend eine Sturmwarnung, die uns trotz miserablem Handyempfang erreicht. Halb so wild, die Abspannung an der Markise hält, in Moab scheint es wohl richtig geschüttet und gestürmt zu haben. Am Folgetag erreicht uns wieder eine Warnung, vom Arches kommen rote Staubwolken geflogen, Wir denken es wird wie am Vortag sein, aber weit gefehlt, nur mit Mühe und mit Hilfe des Hosts, der gerade mit uns spricht und leichter Beschädigung können wir die Markise retten.
Also, was haben wir gelernt?: Warnungen ernst nehmen und lieber einmal mehr alles sichern, das Wetter hier ist unberechenbar!

Am Abend gibt es den Lachs aus Alaska, den wir am Bear Lake geschenkt bekommen haben. Solch vorzüglichen Lachs hat mein Gaumen noch nie erreicht .

3. Oktober Arches Nt. Pk.

Für den Zugang in den Arches braucht man in den Sommermonaten bis November eine Anmeldung, wir bei großen Flughäfen einen „Slot“, den man per Online Anmeldung erhält. Ich habe es geschafft mit schlechter Mobilverbindung im Big Bend Camping einen „Slot“ für 8:00-9:00 Uhr zu bekommen. Vorher noch Einkaufen und Wasser Tanken bei „Ger Head Outdoor“ in Moab. Dort bekommt man gefiltertes Wasser aus dem Hahn, also füllen wir kanisterweise unseren Tank. Ein super Service und eine Art Marketing, denn später bekommt der Ersatzreifen am Heck noch eine Packtasche. Die wollte ich schon immer haben für Feuerholz, Müll oder den Duschsack, der nochmal 20l Wasserreserve bringt.

Im Arches geht es gleich zum Devils Garden Trail, bevor es zu heiß wird, das Licht noch schön ist und die Massen kommen. Hier erreicht man nach einer 4,5 km Wanderung über einen felsigen Weg eine der Hauptattraktionen, den Double O Arch.

Gut gerüstet geht es los, mit viel Wasser, gutem Schuhwerk, Sonnenschutz Jacke, denn es ist noch windig und kühl im Schatten.

Sicher sollte man schon sein, denn es ist manchmal schon steil.

Eine atemberaubende Landschaft, die die Bilder nur ungenügend wiedergeben.

Vorbei an filigranen Bögen, die „Landscape Arch“.

Schöner als des „Flat Iron“ in New York City.

Und da sind sie: die Double O Arches. Könnt ihr Regina und Joshua sehen?

 

Man kann coole Fotos machen. ?

Der Weg geht über einen Kamm zurück.

Insgesamt sind wir auf dem Devils Trail über 8,5km über Wege, Kämmer, Felsvorsprünge und durch Schluchten gelaufen, sind mindesten fünf Mal vom Weg abgekommen, aber immer wieder „auf den rechten Weg“ gekommen. Die Füße tun weh, aber keine Blasen und auch nicht dehydriert. Es hat viel Freude gemacht, wir sind stolz auf unsere Leistung und fahren mit vielen überwältigenden Eindrücken (und Erinnerungsfotos) zu weiteren Attraktionen weiter.

Double Arch.

So entstehen die Arches.

Besser als Mount Rushmore ?

Wie Sandburgen :-).

Die Vegetation setzt sich durch.

3.-5. September La Sal Nt. Forest.

Am späten Nachmittag können wir nichts mehr aufnehmen und suchen einen Übernachtungsplatz. Südlich von Moab fahren wir erst etwas Offroad, bis es für uns nicht mehr weiter geht. Dann auf die andere Seite der Route191 in den La Sal Nt. Forest. Hier gibt es freie Plätze, da es National Land ist.

Mit unserem Allrad Sprinter kommen wir gut an einen einsamen Platz.

…und blicken auf das Tal bis Moab und den Arches.

Am Abend bekommen wir Gesellschaft von einem sehr netten jungen Paar: Lauree, Parker und Hund Cux.

Regina ist es sichtlich kalt, trotz Feuer. ?

Am nächsten Morgen kommt ein Motorradfahrer den Weg heruntergerollt. Sein Motorrad hat die Kette verloren und er muss rollen. Ein interessantes Bike, ein Militärfahrzeug, Mit Hinter-und Vorderradantrieb, schwimmfähig, in den Naben Wassertanks – was es nicht alles gibt.

5.-7. September, Canyanlands Nt. Pk.

Utha hat Highlight nach Highlight zu bieten. Nächste Station: Canyanlands Nt. Pk. Wer einen Eindruck von „Cowboy und Indianerland“ bekommen möchte, der muss hier hin. Viele Westernfilme wurden hier gedreht.

Gleich zu Beginn der Straße zu Canyan vorbei am ein einer archeologischen Sehenswürdigkeit, frei zugänglich, nur ein paar Meter vom Parkplatz entfernt: der Newspaper Rock. Seit tausenden von Jahren haben die Bewohner dieses Landstriches Geschichten der Nachwelt hinterlassen.

Tse´Hane (Navajo) – Felsen, der Geschichten erzählt

Welche Geschichte erzählt wohl diese Zeichnung?

Das Abendlicht färbt die Felsen in ein tiefes Rotbraun.

Auf einer Schotterpiste zum Campground und mit Allrad zum Stellplatz auf einer herrlichen Aussichtsplattform.

Zwei Tage im „Hamburg Campground“ (blaue Markirung).

Im Hintergrund der Cataract Canyon.

Auch hier ein überwältigender Rundumblick in der Abendsonne.

 

So schön, dass man Luftsprünge machen muss. ?

Es gibt genug Holz von den abgestorbenen Bäumen und Sträuchern.

Die Morgensonne taucht den Canyon des Colorado Rivers in ein unbeschreibliches Farbenspiel.

Morgenspaziergang mit Carlos in der Weite der Prairie und wieder Holz sammeln für den Abend. ?

Weiter zum eigentlichen Canyonlands Nt. Pk. und auf einer Holperpiste zum Cataract Canyon, durch den sich der der Colorado River gegraben hat.

Ein kleiner Eindruck, aber wir fahren nicht bis zum eigentlichen Canyon, um „Maschine und Mensch“ zu schonen.

Von der Ferne sind „The Needles“ gut zu erkennen. (Ob Mutti und Katharina damit wohl nähen könnten? ?

Die Reise geht weiter zurück auf die Route 191 Richtung Süden nach Arizona in das Navajo Reservat.

UTHA: unterschätzte Schönheiten, freundliche Menschen.

24.-30. September 2022

Den Weg nach Süden Richtung Salt Lake City teilen wir in zwei Etappen auf. Nach Jackson ein kurzer Zwischenstopp am Palisades Reservoir in Idaho gerade an der Grenze zu Wyoming.

Ein neuer Plan B für das Kochen, falls uns das Gas ausgeht: ein kräftiger, kleiner Benzinkocher. Außerdem ist es am Morgen noch ganz schön frisch, die Alpacca-Mütze tut sehr gute Dienste.

Kurz vor dem zweiten Zwischenstopp am Bears Lake, der Fossil Buttle, ein Gebiet, in dem es (wie der Name sagt) viele Fossilien gibt.

Eine Herde Pronghorn Antepop.

 

Der Bock passt auf seine Herde auf.

 

Aber Achtung, sonst endest du vielleicht so, denn gleich außerhalb des Parks darf gejagt werden. Vielleicht war es aber auch ein „….“ Die gibt es hier auch.

Joshua darf auf den Kiesstraßen zu seiner großen Freude wieder Fahren.

25.-27. September 2022 Bear Lake, Utha

Zum Bear Lake geht es durch eine herrliche Schlucht, Logan Canyon.

So mühsam müssen wir nicht durch den Canyon. ?

Die Plätze am Ostufer des Bear Lake sind nicht so touristisch. Etwas Fahrerei, aber dann ist ein schönen Platz gefunden.

South Eden Camping, für $20,-/Tag haben wir hier Wasser, Elektrizität (110V) und saubere Toilette. Dafür sorgt das nette Host-Paar, das hier den ganzen Sommer in ihrem Camper verbringt.

Joshua macht wieder fleißig seine Schulaufgaben. Auch hier treffen wir nette Leute, haben gute Gespräche mit anderen Gästen, dürfen einen Honda Monkey Probefahren und bekommen selbst gefangenen Lachs aus Alaska geschenkt. Im Gegenzug verschenken wir die italienische Espressokanne, die wir nie benutzen.

27. September 2021

In Ogdan, nördlich von Saltlake City habe ich ein „Boondocker Welcome“ reserviert. Vorher geht es aber noch zur „Campingworld“ in Farmington, um eine Solarmatte zu kaufen. Unsere Anlage bringt im besten Fall 60W bei dem relativ niedrigen Sonnenstand. Das reicht nicht aus, um unseren Verbrauch zu decken und wir wollen nicht immer den Generator laufen lassen.

Robert ist überaus hilfsbereit. Er verkauft uns die 120W Matte.

Danach auf Empfehlung von Robert zum Cabelas Outdoor. Hier gibt es alles was das Herz von Outdoor-Fans begeht. Das an der Solarmatte gesparte Geld werden wir hier schnell los. ?

In Ogdan stehen wir bei Christina und Todd in der Einfahrt in einer herrlichen Wohngegend.

Das Paar ist so freundlich. Sie stellen ihren eigenen Camper auf die Straße, wenn Gäste kommen.

Es wird schnell spät bei einem langen Gespräch am Abend „über Gott und die Welt“. Wir kommen auch auf das Thema Alkohol, was in dem Mormonenstaat sehr reglementiert ist. Mir ist der Whiskey ausgegangen, also schenk mir Todd eine Flasche hervorragenden lokalen Whisky. Wir erfahren in diesem Land so viel Großzügigkeit, das ist kaum zu glauben. Davon können wir wirklich lernen!

Todd hat italienische Vorfahren, deshalb steht auch „VELOSITA“ statt „SPRINTER“ auf seinem Frightliner. Todd arbeitet als Ranger in den State Parks.

Christina kommt aus Puerto Rico, hat deutsche Vorfahren, ist viel in Europa gereist und spricht auch etwas Deutsch. Christina ist Lehrerin und hat noch einen zweiten Job, in dem sie im Baumann geht.

28. September 2022

Das erste Ziel unseres Kulturprogramms in Ogdan ist die Union Station. Das Utha State Railroad-, Utha Cowboy-, Browning Firearms- und Browning-Kimball Classic Car-Museum sind hier untergebracht. Im Norden des Saltlakes haben sich die Union Pacific- und die Central-Pacific- Line „getroffen“, um die Verbindung der transkontinentalen Eisenbahnlinie zwischen Pazifik und Atlantik 1869 fertig zu stellen. Zum Gedanken an diesen historischen Moment wurde der letzte Nagel vergoldet eingeschlagen.

Ein einziger Raum ist dem Utha Couboy Museum gewidmet.

Der Sattel, das wichtigste Arbeitsgerät des Cowboys, wohl neben dem Lasso. ?

… ja klar, die Hosen sind auch wichtig.

 

… ach ja, barfuß sind die Cowboys sicher nicht geritten.

… und einen Sonnenstich wollten sie auch nicht bekommen.

Und was dann noch fehlt finden wir massenhaft im Browning Firearms Museum ein Stockwerk höher.

Das gehört eben zur amerikanischen Kultur, wie bei uns das Fahren auf unbegrenzten Autobahnen. Beides rational sehr fragwürdig.

Interessanter für uns deshalb das Browning-Kimball Classic Car-Museum. Nicht ganz die amerikanischen Autos, die Joshua aus den 70er Jahren interessieren. Diese kommen später als Überraschung des Tages.

Der Oldsmobile von 1901 erinnert doch sehr an den ersten Benz, ca. zehn Jahre früher.

 

Der Fahrer passt doch gut zum Auto. ?

Knox von 1911, interessant die Gasscheinwerfer, Gastank am linken Trittbrett.

Lincoln von 1931, interessant hier: aufklappbare Rücksitze mit separaten Windschutzscheibe.

Auf meinen Wunsch hin, geht es noch ins Hill Aerospace Museum auf der Hill Airforce Base, Utha. Die echten Düsenjäger hören wir täglich über unseren Köpfen.

Ein schöner Nachbau der Gebrüder Wright von 1911.

Das wäre etwas für Michi, Andy oder Volker, eine Curtiss P-40N, „Warhawk“ von 1942.

Etwas für Andy Dörr: die leichte Piper L-4J 2Grashopper“, eine modifizierte Piper J-3 „Cub“ wurde als Aufklärer genutzt.

Interessant fand ich, dass die Air Force ihre Maschinen mit Bildern der Native American Chiefs schmückt, die die US Army viele Jahre als Feinde brutal bekämpft hat. Der Museumsleiter, ein aktiver Air Force Offizier klärt mich auf: Das ist ein Zeichen für den Geschwaderführer, den Chief. Die US Militärs würden die Krieger sehr respektieren, weil sie mutige Kämpfer waren.

Beeindruckend die „Tarnkappen-Bomber“

Auf dem Parkplatz treffen wir Jim Mercer (Captain, i.R.), der im Aerospace Museum als Volunteer arbeitet mit seinem Dodge Challenger. Joshua ist sofort „Feuer und Flamme“. Jim ist gerade auf dem Weg zu einem Oldtimer Treffen und lädt uns ein zu kommen. Klar gehen wir dort hin, es wird das Highlight des Tages.

Das sind die Autos nach Joshuas Geschmack, und ich finde mehr und mehr gefallen an den schönen Cupés. Alle Autos auf der Straße, wo sie hingehören, nicht nur im Museum. Alle haben eine Geschichte, meist lange im Familienbesitz. Keiner will sein gutes Stück verkaufen.

Chevrolet Caprice.

Mein Favorit: Chevy Impalas 1965. Blau mit beigem Interieur, dazu noch fast mein Geburtsjahr.

Joshua im Fachgespräch.

Der PORSCHE 911 würde Regina gefallen, in Deutschland unbezahlbar.

Ein Triumph, Spitfire, der Moter eher Spielzeug gegen die großhubigen Amerikaner.

… ohne Worte … 🙂

Ein wunderschöner 1965er.

Die Liebe geht bis unter die Motorhaube. ?

Mercury Marauder, 1964.

 

Joshua ist begeistert von der Technik, die in den 60er und Anfang der 70er Jahre weit vor den Deutschen Autos lag.

Der Klassiker: Ford Mustang, 1964, schau mal genau unter die Motorhaube. ?

Diese Kassetten- Tonbänder gab es in Deutschland nicht, hier waren sie sehr verbreitet und ein Klassiker mit funktionierendem Tonbandgerät ist der Hit.

28.-30. September 2022, Antilope Island.

Genug „Kulturprogramm, jetzt brauchen wir wieder unsere Ruhe. Die finden wir im:

Hier bleiben wir die nächsten zwei Tage.

Und gleich ein herrlicher Sonnenuntergang auf dem neu angelegten State Pk. Campground.

Einzig die Mücken am Abend und am Morgen sind eine Plage, da hilft nur Mückenspray und Netzt um den Kopf.

Heue wird der Solarregler für die 120W Solarmatte installiert. Aber schön sauber, kein Pfusch wie bei den amerikanischen Wohnmobilen (stimmts Rob?)

Die gesamte Anlage liefert trotz tiefem Sonnenstand Ende September mit unseren Solarpanals ca. 120W. Das ist genug, um unseren Verbrauch auszugleichen.

Joshua macht fleißig Home Schooling.

Am Abend wieder ein sensationeller Sonnenuntergang.

Ein leichter Regen macht das Schauspiel noch interessanter.

Wir können den Finger nicht vom Auslöser lassen, trotz lästiger Mücken.

So schön kann ein Tag zu Ende gehen.

Auch der Sonnenaufgang am nächsten Tag ist „nicht von schlechten Eltern“

Auch hier macht der leichte Regen am Ostufer ein perfektes Schauspiel.

Die Antilope Island ist bekannt für die vielen frei lebenden Bisons. Sie müssen regelmäßig dezimiert werden. Aber dass sie bis auf den Camping kommen war doch eine kleine Sensation für uns.

Die bekannten Vögel sind wieder da. Leider kenne ich ihren Namen nicht. Wer es weiß, bitte melden.

30. September 2022

Harverst Host als Zwischenstopp auf dem Weg zur Arches Nt. Pk.

Joshuas Abendbeschäftigung, es sei ihm gegönnt.

Hier liegt genug Holz herum für ein schönes Lagerfeuer.

Der Morgen kündigt sich mit schönem Wetter an.

Die USA ist sichtlich nicht abhängig vom Russischen Öl. Trotzdem sind die Benzin und Dieselpreise enorm gestiegen, für uns aber noch günstig, ca. €1,30/l.

Hardy ist nicht nur sehr gastfreundlich sondern hat sichtlich Humor. (Man beachte dem Pfeil in den Stiefeln.)

Yellowstone & Grand Teton

18.-24. September 2022

Nach ein bisschen Erholung auf dem Wapiti State Forest Campground am North Fork Shohone River, ohne Bären und Elche, aber mit sehr freundlichen und aufgeschlossenen und großzügigen Bekanntschaften, weiter zu West-Eingang des Yellowstone. Wir sind etwas spät dran, da wir uns mit dem Host und den Nachbarn verquatscht haben :-).

Wir haben schon bei den Bad Lands eine $80,- Jahreskarte gekauft und kommen zügig rein. Es geht Richtung Yellowstone Lake. Mit Erschütterung sehen wir die Folgen des großen Feuers vor ein paar Jahren.

Feuersbrunst vor einigen Jahren.

Und schon dampfende Erde, heiße Quellen, Schlammauswürfe und Dampfschlote.

Selbstredend …

Die ersten Tiere am Straßenrand, ein Mule Deer (wegen den großen Ohren wie ein Maulesel).

Stopp bei einer freundliche Rangerin vom Visitor Center, aber leider kann sie uns nur schlechte Nachrichten geben: Kein Platz auf den Campgrounds mehr, obwohl die Schule schon begonnen hat und Sonntag ist, da reisen die Wochenendbesucher ab. Dafür hätten wir vorab buchen müssen, das wussten wir, hatten aber kein Netzempfang.

Freundliche Begrüßung im Visitor-Center.

Die Ringstraße Richtung Norden führt an heißen Quellen und kleinen Geysiren vorbei. 

Die Vögel mögen wohl die Wärme der Quelle, oder es gibt hier viel Futter.

Interessante Libellen.

Alles schön mit Stegen ausgebaut, damit die Besuchermassen die Natur nicht unnötig zertrampeln.

Die Büffel, schön zu beobachten, nur nicht zu nahe kommen, dafür gibt es extra Hinweisschilde. Wir sind hier ja nicht im Streichelzoo ;-).

Da es schon spät ist und kein Camping mehr frei ist, geht es Richtung West-Ausgang zu einem National Forest Camping, der in „Camandium„, einer amerikanischen App für Campingplätze und „Boondocking“ verzeichnet ist. In den Nationalparks darf man nicht „frei stehen“. 

Lonesomehurst Campground, herrlich am Hebgen Lake, dierekt am West-Ausgng vom Yelloston gelegen. (und dazu nur 1/4 des Preises eines Nt. Pk. Camping)

19. September 2022

Morgendämmerung am Hebgen Lake in IDAHO, direkt zur Grenze MONTANA.

Wieder im Yellowstone Nt. Pk. am Gibbon River und den Gibbon Falls vorbei.

Gibbon River, Yellowstone.

Gibbon Falls, Yellowstone.

Der Paintpot Hill verdient seinen Namen. In schillernden Farben sprudelt und qualmt es aus der Erde.

Sam Zeller, Ranger bei den Paint Springs erklärt uns die Geologie der Farben und seinen Vorfahren, die um 1800 von Russland nach North Dakota ausgewandert sind.

But- Geysir 😉

Weiter in den Gand Teton Nt. Pk, direkt südlich angrenzend an den Yellowstone. Alle, die wir bisher gesprochen haben, waren begeistert und haben uns den Besuch dringend wegen der Naturschönheit und den spektakulären Eindrücken empfohlen.

Aber erstmal brauchen wir einen Stellplatz, denn es wird schon wieder Abend, die Sonne geht derzeit um 19:30 unter. Beim Visitor Center in Colter, am Ostufer des Jackson Lake werden wir im Colter Bay Campground fündig. Es gibt noch viele freie Plätze, aber man muss online über die Nt. Pk. Webseite reservieren, direkt vor Ort geht das nicht, erklärt uns die freundliche Dame am Eingang. Aber wie soll das gehen, wenn kaum Handyempfang da ist? Das wird dann eine ziemlich nervige Angelegenheit, bis wir das freie WLAN am Supermarkt finden. Dann klappt es noch und die Kreditkarte wird mit $60.- belastet, und das ohne Strom… Es ist dunkel, alle sind genervt und hungrig … 🙁

20. September 2022

Eine Entdeckung am Morgen, ich dachte erst es sind Deutsche mit in Californien zugelassenem Fahrzeug, aber nein, sie haben es in den USA gekauft:

30 Jahre alter Unimog mit Langer & Bock Ausbau. 

Das Fahrzeug war einmal 1996 in Göppingen zugelassen.

Oran und Ilana in ihrem Unimog von Michi Langer.

20.-23. September 2022

Auf der Campendium App sind idyllische Wald-Campingplätze verzeichnet. Den US Highway 26 geht es Richtung Osten in den Bridger Teton Nt. Forest, dann eine schmale Straße entlang des Buffalo Fork (River) entlang. Hier finden wir einen tollen (kostenlosen Camping, ohne jegliche Infrastruktur, genau das was wir uns wünschen.

Nur einen Nachbarn haben wir. Rob steht hier schon länger, geht Fischen und schraubt an seinem „fahrenden Wohnzimmer“, denn die Gasheizung funktioniert nicht. Rob muss deshalb auch manchmal Nachts den Generator laufen lassen, um etwas elektrische Wärme zu erzeugen. Wir haben hier keinen Handy-Empfang, also sind wir froh, dass Rob uns anbietet sein WLAN zu nutzen. Er hat über Elan Musks STARLIIK Satelliten-Internet, und das zu sagenhaft günstigen Kosten von $100/Mon. Wir freuen uns immer wenn der Generator läuft, denn dann ist das WLAN wieder aktiv ?

Rob mit einem seiner 2 Hunden.

Regina darf auch mal ein “Schoßhündchen“ haben. Steht ihr doch gut, der Hut natürlich. ?

Es gibt einige Reiter-Ranches, Regina überlegt, ob sie mal einen Ausritt buchen soll, entscheidet sich aber dagegen, da es keinen Spaß macht mit einer Anfängergruppe spazieren zu gehen.

Joshua macht Holz und macht Feuer am Abend und Regina bäckt Brot.

 

Rob, früher u.a. Ingenieur für Siemens und Tesla hat die Welt bereist. Er war in Deutschland beim Militär und für Siemens im Osten, war in Afrika und China. Dort hat er seine Frau kennen gelernt, die wir leider nicht treffen.

Rob repariert seine Gasheizung. Nach längerem Bemühen hat er Erfolg, sie funktioniert wieder.

Das ist die Installation in seinem fast zwei Jahre alten Trailer, (5th wheel, ein Auflieger für den Pickup). Rob ist verärgert über die schlechte Qualität.

Und dann verletzt sich Rob noch. Ein unschöne Schnittwunde, die Regina versorgt.

Abschied von einem sehr erholsamen Abstecher in den Bridger Teton Nt. Forest und sehr angenehmer Gesellschaft mit Rob.

23. September 2022

Zurück im Grand Teton Nt. Pk. begrüßt uns die imposante Teton Range mit bis zu 4199 m Höhe.

Links im Bild der schneebedeckte Grand Teton, 3844m.

Mount Moran, 3844 m, mit dem “Falling Ice Glacier“.

Der spiegelklare Jenny Lake lädt zu einer Pause ein.

Und zum Wassertreten (Kneipen) für dicke Beine. 😉

… und zum Spielen …

Die bekannten “Chip Monks” (jetzt wissen auch wie sie heißen). 🙂

Zum nächsten Übernachtungsplatz ein bisschen Offroad fahren.

Übernachten auf einem freien Camping im Bridger Teton Nation Forest am Snake River.

Es gibt genug Holz für ein kleines Feuer trotz später Stunde.

Regina plant die weitere Route (die wir dann doch nicht fahren, weil wir bessere Empfehlungen bekommen).

Der Snake River am Morgen.

 

24. September 2022

Das Laurence S. Rockefeller Preserve mit dem Visitor Center wurde uns von einem Ranger empfohlen, den wir bei seiner Pause getroffen haben. Er plante seine Reise nach Schweden und Norwegen und wir konnten ihm Tipps und Routenvorschläge machen.

Das Rockefeller Preserve, ursprünglich die Privatrange wurde von Laurence S. gestiftet und von 2004 – 2007 umgestaltet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Laurence S. hatte durch seinen Vater die Liebe zur Natur gelernt. Er war der Überzeugung, dass jeder Mensch, gerade die, die in industriellen Arbeitsverhältnissen leben, eine Erholungspause für die Sinne, den Körper und die Seele braucht.

Das Museum bietet neben multimedialen Exponaten für alle Sinne auch einen Raum, der das Wohnzimmer seines Hauses sein könnte. Man fühlt sich hier sofort wohl und entspannt.

Unseren Besuch vom Grand Teton beenden wir in Jackson. Das beste Brot und gutes „Lunch“ gibt es in Jackson in „The Bunnery“.

Es gibt prima Mittagessen und ein leckeres Brot, eine Seltenheit in den USA.

Der „wilden Westen“ ist stolz auf seine Postzusteller. Das erinnert mich an den Film „The Postman“.

 

Natur pur in Montana und Wyoming

13.-18. September 2022

Wieder ein Harvest Host: Mustang Mountain Vinyard, Lovelle, Wyoming. Das Weingut wird von Nicolle mit Unterstützung von Ihren Eltern Nancey und Larry betrieben. Wir kommen nach Autowäsche, Waschsalon und Einkäufen erst bei Dunkelheit an. Nicolle begrüßt uns freundlich, will aber früh ins Bett, da gerade Weinlese ist. Wein schöner Platz in einem kleinen Weingut mit einer ganz herrlichen Anlage. Wir sind außer einem weiteren kleinen Camper-VAN die einzigen Gäste.

Nur zwei Weinfelder gibt es hier. Alles wird von Hand gemacht.

Am Morgen treffen wir Larry. Er erzählt uns viel über die Gegen und empfiehlt uns dringend in die Beartooth Mountains zu gehen und den höchsten befahrbaren Pass der USA (3436 m) zu fahren. Larry hat die Farm gegründet, den ersten Wein angebaut, aber es ist nur „Essig“ geworden, sagt er. Erst seine Tochter Nicole brachte das Wissen 2014, um guten Wein zu keltern. Er meint er sei durch die Arbeit mit seiner Tachter wieder richtig „aufgeblüht“. Er ist wieder voller Schaffensdrang, das sieht man an dem Weingut.

Larry ist sehr lebensfroh und voller Tatendrang.

Nancey erzählt uns alles über den Wein, der die große Kälte, von -25 bis zu -34 Grad verträgt. Sie bauen zwei Rotweine und zwei Weißweine an und machen daraus 14 verschiedene Cuvés.

14.September.2022

Wir gehen nochmal Einkaufen und weiter in die Beartooth Mountains, Custer Nt. Forest.

Ein Platz im Nt. Forest Camping.

Hier müssen wir zum ersten Mal Vorkehrungen zum Schutz vor Bären treffen. Alle Lebensmittel, auch den Abwasch draußen wegräumen, oder in die bereitgestellten Blechcontainer stellen.

Auf meinem Morgenspaziergang mit Carlos sind die Berge noch m Nebel. Die Nacht war ganz schön kalt.

Eine kleine Wanderung entlang des Flusses.

Vor einigen Monaten hat der Fluss Straßen, Brücken und Häuser bis zum Yellowstone Nt. Pk. fortgespült hat. Das erinnert fast an die Katastrophe im Aartal.

Jetzt ist es wieder ein harmloses Bächlein.

Wilder Salbei, Regina ist begeistert.

Auf dem Pfad entdecken wie die Abdrücke von Bärentatzen, uns kommt (Gott sei Dank) keiner zu Gesicht.

Joshua putzt die Solarpanel, damit sich der Ertrag verbessert, trotzdem müssen wir nach einem Tag im Schatten im Wald den Generator anwerfen um die Batterie zu laden.

Ein Lagerfeuer ist hier wieder erlaubt.

16. September 2022

Am nächsten Morgen geht es über den Beartouth Highway. Ja da ist das Wort „high“ bei 3500m wirklich angebracht.

Der Rock Creek Aussichtspunkt ist wirklich spektakulär

Von hier aus können wir unseren Campingplatz der letzten zwei Tage sehen.

Die süßen Streifenhörnchen sind überhaupt nicht scheu, sie werden wohl von den Besuchern oder den Rangern als Attraktion gefüttert.

 

Weiter den Pass hinunter das kleines Städtchen, Cooke City, auf dem Weg zum Yellowstone. Das Besucherzentrum beherbergt ein kleines Museum. Hier förderte man Kupfer, Gold, Silber, Platin ab 1869 bis 1942 in über 3.000 Claims. Da waren sicher viele Menschen beschäftigt, das erklärt den Namen Cooke „City“.

Wir machen uns den Spaß und verkleiden uns wie 1890.

Früher Tourismus.

Humor haben die Leute hier in Montana: Der Barbier hat „Leider geschlossen, da er zum Angeln gegangen ist“

Die Straße zum Yellowstone ist wegen den Zerstörungen des Hochwassers gesperrt, es geht wieder ins Tal nach Buffalo durch den Shoshone Nt. Forest. Eine beeindruckende Schlucht lädt uns zum Verweilen ein.

Wieder amerikanische Geschichte hautnah. Auch damals haben sich die Einheimischen die unzugänglichen Landschaften zu Nutze gemacht.

Gut hier oben in +2500m Höhe eine warme Mütze zu haben.

17./18. September 2022

Nach Einkaufen und Waschsalon geht es zu Wapiti Nt. Forest Camping kurz vor dem Ost-Eingang zu Yellowstone Nt. Pk., der Nor-Eingang ist noch immer wegen den verheerenden Schäden des Hochwassers im Frühjahr geschlossen. Wir bleiben hier zwei Tage.

Am Morgen ein herrliches Panorama auf die Berge über dem Yellowstone River.

Die Morgensonne färbt die Berge rot.

Bärenkot auf dem Weg, wir werden vorsichtiger.

Wir lernen Susan und Steve aus Missoula, Montana kennen. Ein sehr interessiertes Paar, wir unterhalten uns lange.

Susan schenkt uns ein Bärenspray (hilft auch bei Elchen). Seitdem fühlen wir uns sicherer, auch wenn wir bisher weder Bären noch Elche gesehen haben. Wir empfinden viel Dankbarkeit für die zugewandten Menschen.

Zeit fürs Spielen gibt es auch – wie zu Hause.

 

Bears Lodge (Devels Tower)

09.-14. September 2022

Vom Crazy Horse Memorial ein Abstecher nach Hot Springs, SD durch den Wind Cave Nationalpark und wieder Richtung Norden zu dem Beaers Lodge. Dieser Name passt für mich besser als Devils Tower, da er ein sehr spiritueller Ort, nicht nur für die Native Americans ist.

Schön sind hier die Wildtiere, schon von der Straße aus zu beobachten.

Die großen wilden Büffel.

Und die ganz Kleinen Präriehunde.

In Hot Springs, das nicht viel zu bieten hat, gehet es zur Bibliothek, um endlich einen Ausdruck machen zu können. Dann muss die Gasflasche gefüllt werden, die bisher in den USA kein Propan-Händler füllen wollte, da sie nicht den amerikanischen Standards entspricht.

Am Straßenrand sehen wir endlich einen Cadillac Fleetwood im richtigen Jahrgang, 1974-1979. Joshua ist begeistert.

 

Martin, der Besitzer, lässt den Motor laufen und erklärt Joshua alles.

Dann darf Joshua sogar ans Steuer und ein bisschen vor- und zurück fahren.

Beide Autos könnten wir für $6.000 haben.

Michael, ein pensionierter Selbstständiger hat seine Firma verkauft und arbeitet nur noch nebenbei. Er will uns wirklich helfen, findet aber auch nach langem Suchen keinen geeigneten Anschluss für die Befüllung. Auch mein Adapterset ist nicht hilfreich, obwohl es an einer Tankstelle funktionieren würde. Aber das Gespräch, das wir nebenbei führen ist sehr interessant,  ich lerne wieder viel über die Menschen und Amerika.

Beim Bear´s Lodge kommen wir erst mit Einbruch der Dunkelheit an. Der Devils Tower Nt. Pk. Camping ist schon fast voll, nur ein Gruppenplatz ist frei, den nehmen wir.

10. September 2022

Bears Lodge schält sich langsam aus dem Morgennebel.

Die Vögel begrüßen mich mit ihrem Geschnatter.

Heute ist ein guter Tag, um die Wäsche von unserer „Waschmaschine“ aufzuhängen.

Dann machen wir auf den Weg nach oben und nehmen den kleinen Rundweg um Bears Lodge. 

Die Tücher werden als „Gebetstücher“ für andere oder sich selbst aufgehängt. Sie zu entfernen bringt Unglück für den Beter. Das erinnert mich an die tibetischen Gebetsfahnen.

Auf dem Weg um Bear Lodge sind viele Tiere zu beobachten.

die alten Bekannten, die Präriehunde sind wieder da.

Bei der Wärme muss man viel trinken. ?

Und ganz kleine Tiere… wunderschön!

Einfach faszinierend die Artenvielfalt.

Immer wieder fallen die Brocken vom Felsen herunter.

11.September 2022

Ein markantes Datum. Seit New York City haben wir in anderes Verhältnis dazu.
Mit einem älteren Ehepaar sprechen wir lange am Camping, sie geben uns den Tipp zu Bob´s fine Art & Antique zu gehen, es ist nur ein paar Meilen außerhalb des Nationalparks. Und da erwartet uns eine große Überraschung. Neben den kuriosen Artikeln hat Bob eine großartige Sammlung von originalen Gegenständen aus den 18. und 19. Jahrhundert. Sowohl das Leben der Siedler als auch der Native Americans sind hier dokumentiert.

Was sich hinter dieser Fassade verbirgt würde man nicht vermuten.

Gleich am Eingang der Sammlung hängt die Reproduktion von Bobs Gemälde: Oyade Wacinyapi „Works for the People“. Die umgedrehte Flagge ist ein Symbol für Menschen „under distress“.

Oyade Wacinyapi „Works for the People“ von Bob Coronato

Die Geschichte über das Gemälde, Teil 1/2

Die Geschichte über das Gemälde, Teil 2/2

Bob erklärt die Geschichte des Bildes und einiger beeindruckender Ausstellungsstücke.

Pipe Tomahawk mit der Gravur vom Tod von Caspar Collins (1865)

Hier die Geschichte.

Die Farmer hatten es auch nicht leicht: „Mit 80 beschloss ich nur noch halbtags zu arbeiten – 12 Stunden, 7 Tage die Woche. 😉

11.-13. September 2022

Die nächsten Tage sind wir bei Linda auf der Alpacca Farm: SageRich Mill and Gitters, Clearmont, WY.

Lina mit zwei ihrer vielen Hunde in ihrem Atelier.

Lina betreibt die Farm alleine mit ein wenig Hilfe von ihrem Sohn, der aber einen Vollzeit-Job hat. Sie züchtet Alpacca, verarbeitet die Wolle, färbt und spinnt sie und stellt schöne Pullover, Mützen … her. Aber auch gefilzte Kunst wie diese Planeten.

Gefilzte Planeten aus Alpacca Wolle.

Tolle Sachen. Ich kaufe eine Mütze, die mich in den letzten Tagen gut warm gehalten hat bei 1-6 Grad Celsius.

Freie Tierhaltung.

Sonnenaufgang in der Weite von Wyoming auf Lindas Farm.

Ja hier sieht man sie: die Cowboys.

Und dann müssen wir noch unser Gas-Problem lösen. In Kanada haben die Tankstellen unsere Butane Flasche gefüllt. Natürlich hatte ich eine Waage und habe genügend Sicherheitspuffer eingehalten, aber hier in den USA will sie niemand füllen. Also kaufen wir eine lokale Flasche, die Anschlüsse passen natürlich nicht. Wir haben Glück, den bei Lina kommen die Propan-Leute, Alex und Anton morgen und reparieren ihre Anlage. Leider haben sie nicht alles dabei, also fahren wir den nächsten Tag zu Toms Werkstatt in Clermont.

Tom unser „Propane Angel“. Ein exzellenter Handwerker.

Kurios das Männerklo. Da sieht man(n) wie der Beruf Berufung ist.

Die Starken Männer der Nation

06.-11. September 2022

Mount Rushmore, eines der großen Wahrzeichen dieses Landes – die vier Präsidenten: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt. Der Künstler Korczak Ziokowski (1908-1982) hat damit das seinerzeit die größte Steinskulptur geschaffen. Wer hat diese in Granit gehauenen Riesenköpfe nicht schon, zumindest auf Bildern, gesehen. Aber was ist mit Crasy Horse, dem Gegenstück der Native Americans? Für uns viel beeindruckender und aussagekräftiger als die Mt. Rushmore, aber dazu später.

Schon von der Straße, die zum Monument führt, kann man die Präsidenten gut erkennen.

Im Vordergrund die Flaggen der 50 Bundesstaaten mit Beitrittsdatum alphabetisch angeordnet.

Und das war´s dann schon. Das große Monument live zu sehen ist cool, aber der Erkenntnisgewinn hält sich in Grenzen.

Einen Abstecher nach Custer an Crazy Horse vorbei zum Tanken und Einkaufen. Der Echo Valley Park Campground ist in Laufweite, am Fuße von Crazy Horse gelegen. Hier campieren wir die nächsten Tage.

7.September 2022

Heute ist Reginas Geburtstag. Wie immer bin ich früh wach, genieße die Ruhe und das ganz besondere Licht im Morgengrauen. Im den Sonnenaufgang. mache einen Spaziergang in Richtung Crazy Horse.

Ganz links im Bild: Crazy Horse.

Die Sonne geht hinter Schleierwolken auf.

Crazy Horse Memorial im Sonnenaufgang.

Crazy Horse blickt Richtung Osten, dem Sonnenaufgang entgegen. So wie die katholischen Kirchen gebaut sind: Altarraum immer nach Osten. Ich weiß nicht, ob der Vergleich für die Native Americans oder die katholische Kirche angemessen ist. Für mich als offener Christ schon.

Auf dem Rückweg spreche ich Molly an, die mit Eltern, Mann und zwei Kindern hier Urlaub machen. Ich frage sie, ob sie mir eine Tischdecke für den Geburtstag meiner Frau leihen kann. Ganz selbstverständlich holt sie eine hübsche karierte Plastiktischdecke. Dann bietet sie mir noch Geburtstageskuchen von ihrem Sohn an, der gestern Geburtstag hatte. Welch freundliche Menschen wir immer wieder begegnen. Später schenkt mir ihr Mann noch zwei Päckchen getrocknete Würste von ihrer Farm, sie züchten Longhorns in Oregon.

Kennzeichen von Mollies Pickup. „Don´t Treat on my”: Soviel wie: „Lass mich in Ruhe“, oder “lass mir meine Freiheit“.

Geburtstagsfrühstück für Regina mit Tischdecke und Geburtstagskuchen von den freundlichen Nachbarn. Die Kette hatte ich von einer Tuscorora an den Niagara Fällen gekauft: Büffelhorn, vom Neffen und der Nichte hergestellt.

Ich mache mir wieder „Cooked Breakfast“: Speck, Zwiebel und Spiegelei auf amerikanischem Brot. Das hält bis zum Abendessen.

Auch Carlos mag es lieber deftig. Die Reste von gegrillten Lamm vom Vorabend ?

Spaziergang mit Carlos, er liebt es bis zum Bauchnabel zu baden.

Auf dem Rückweg treffe ich Dan, er ist gerade am Umzug aus der Hütte nach Hot Springs, SD. Wir unterhalten und über das Leben, Kindererziehung, die aktuelle Politik, die 69er Woodstock und Vietnam (er ist Navy-Veteran)…

Dan mit seiner deutschen Schäferhündin. Eine willkommene Spielgefährtin für Carlos.

Nach der vielen Fahrerei durch South Dakota, ein entspannter Tag im Schatten.

… oder den Generator wieder zum Laufen bringen ?

8. September 2022

Kleine Wanderung zum Crazy Horse Memorial. Heute ist es nicht mehr so heiß wie die letzten Tage.

Nachdem Korczak Ziolkowski Mt. Rushmore fertiggestellt hatte, wurde Chief Henry Standing Bear 1939 auf der Weltausstellung auf ihn aufmerksam und lud ihn nach Black Hills ein, Crazy Horse zu schaffen, „damit der weiße Mann weiß, dass der Rote Mann auch Helden hat“ Korczak nahm den Auftrag nach langer Überlegung an. Ruth Ross (1926-2012), seine Frau, folgte ihm. Sie hatten zehn Kinder, die an der Umsetzung des Traums von Crazy Horse teilhatten. Das Projekt wird heute von den Nachkommen ohne staatliche Unterstützung weitergeführt.

Die Vision von Crazy Horse: (Lakota, +1843? – *1877): Mit 14 Jahren nachdem er den Tod von Häuptling Conquering Bear erlebt hatte, ging er allein auf einen Berg von Beaver Mountain, Nebraska, und erlebte eine Vision. Er lag da drei Tage und drei Nächte ohne Essen und Trinken, bevor er in Trance verfiel. Nach der Vision wurde er ein spirituelle Führer.

Im Vordergrund ein Modell von Crazy Hore.

Das Denkmal soll den Geist von Crazy Horse an sein Volk ausdrücken. Auf die Frage an Crazy Horse: „Wo ist dein Land heute?“ antwortet er: „Mein Land ist wo mein toter Körper begraben liegt.“

Black Hills, hier wird das Monument entstehen.

Die Anfänge der Arbeiten.

2022, die weltweit größte Steinskulptur, da ist noch viel Arbeit – ich werde die Vollendung wohl nicht mehr erleben.

Das Museum bereichert unser Verständnis von den Native Americans. Eine Live Ringtanz-Aufführung von Star, einer Lakota, übersetzt:  „die Freundlichen“, bringt uns die Kultur näher. Wir unterhalten uns im Anschluss mit ihr und erfahren von den aktuellen Entwicklungen aber auch von der finsteren Vergangenheit in den Reservaten. Wir erleben eine lebensfrohe, engagierte junge Frau.

Star, Lakota Künstlerin.

Mit dem Tanz erzählt die Künstlerin die eigene (Lebens-) Geschichte. Jeder Ring mit den unterschiedlichen Farben hat eine Bedeutung. Die Form der Ringkombination können Tiere, Waffen … oder Eigenschaften sein.

Finale.

Ich spreche zwei ältere indigene Männer an und frage sie nach ihrer Herkunft. Sie erzählen mir bereitwillig, dass sie Orgi-Cree sind, was bedeutet: „in der Mitte von Seautau und Cree tribs“, aus Kanada an der Grenze zu North Dakota. Der Stamm hat 12.000 „Mitglieder“ und lebt die traditionelle Lebensweise mit Jagt und Fischfang. Der Ältere der Beiden sagte: „Wir leben ein glückliches Leben.“ Keine Spur von Verbitterung über die Vergangenheit oder die gegenwärtige Situation. So viel Wäre, die diese Menschen ausstrahlen! Der ältere Orgi-Cree wendet sich sofort Joshua zu, als dieser dazustößt uns spricht ihn freundlich an. Das zeigt wie zugewandt und respektvoll sie den Jungen Menschen gegenüber sind und welcher Stellenwert die Jugend einnimmt. Anders als oft in unserer Gesellschaft.